Wozu brauchte er da ein Zimmer mit Aussicht? Ein großes französisches Bett nahm den größten Teil des Raums ein. Es war, neben einem Wandschrank, das einzige Möbelstück und es war zerwühlt. Auch das Bad war groß, ausreichend groß für die mächtige Badewanne auf gusseisernen Füßen mit den altertümlichen Armaturen. Auf den emaillierten Wasserhähnen stand hot and cold. Dieselben Armaturen fanden sich auch an dem Waschbecken, das an der Wand hing. Auf der Glasablage vor einem halbblinden Spiegel lagen eine unangebrochene Seifenpackung und ein rosa Shampoofläschen. Zwei benutzte Handtücher, die auf dem Fußboden lagen, störten die ansonsten saubere Ordnung des Raums. Der Portier tauschte sie gegen zwei frische aus, die er vorsorglich mitgebracht hatte. I am very sorry - entschuldigte er sich nochmals - aber der letzte Gast ist gerade erst ausgezogen, nur deswegen ist das Zimmer überhaupt noch frei. And the maid, she is at home at this time. Dann nahm er dankend ein Trinkgeld entgegen und verließ das Zimmer. Der Koffer, den der Portier neben den Schrank gestellt hatte, blieb stehen. Auspacken konnte er ihn später, wenn sich das für zwei Nächte überhaupt lohnen würde. Dann holte er die beiden Handtücher aus dem Bad und legte sie als Lakenersatz auf das Bett. Dabei schlug ihm ein eigenartiger Geruch entgegen, der Geruch eines herben Parfüms. Er konnte Düfte nicht gut unterscheiden oder benennen, aber die Herbheit dieses Parfüms nahm er zweifelsfrei wahr.
Kurz danach saß er mit Joe in einer Nische des Hotelrestaurants, auf roten, grob genoppten Plastiksitzen, umgeben von Spiegeln in Messingfassungen, auf alt getrimmte Reklametafeln für Coca-Cola – ice-cold sunshine - und Lucky Strikes – be happy go lucky - aus Email und einer Tischlampe im Jugendstildekor. Er hatte riesige Steaks bestellt, die mit Massen an gedünsteten Zwiebeln und leicht angekokelten Bratkartoffeln serviert wurden.
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