Hotel

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Paul Magallas

Der Referentin ist es geschuldet, dass die Klausur dieses Mal in einem noblen Hotel in der Großstadt und nicht in einem Bildungshaus auf der grünen Wiese stattfindet. Das Haus hat Stil, die Verpflegung ist köstlich, die Ausstattung in modernem skandinavischem Design. Als er sein Zimmer betritt, geht das Kopfkino los: Eine geräumige Dusche mit allem Komfort und -zurück. Darin könnten mehrere Personen unter der Regendusche stehen. Das Bett auf dem Podest mit Blick zum Fenster (der Ausblick ist bescheiden, ein weiteres Hochhaus eben), breit und mit gemeinsamer Decke. Wie wäre es, sich hier, z.B. mit einer Escort-Lady, zu vergnügen. In diesem Umfeld, dieser Stadt sicher kein Problem.
Am nächsten Tag wird das Haus von der Fortbildung einer Bank geflutet. Männer in dunklen Augenanzügen so weit das Auge reicht, nur ganz wenige Frauen darunter. Er muss schon die Augen offenhalten, um mitzubekommen, was an attraktiven weiblichen Gestalten sonst noch beim Frühstück ist. Zwei bemerkt er. Er würde ihnen am liebsten nachschleichen und versuchen, zu ‚sozialisieren‘.
Jetzt sitzt er in dem Design-Sessel bei der Rezeption und wartet auf die Kolleg:innen, die sich für den Abend verabredet haben.
Er hat Zeit und Muße, genügend Neugier und Lust, zu beobachten, wer kommt und geht, seine Fragen am Tresen stellt, eincheckt etc. Aus dem Raum hinter ihm kommt eine großgewachsene Frau mit langen blonden Haaren. Sie solle sich noch einen Augenblick gedulden, seien sie doch gerade bei der Schichtübergabe. Sie verschwindet wieder. Als das Einchecken losgeht, taucht sie wieder auf. Dieses Mal hat sie eine Dunkelhaarige mit getönter Hautfarbe im Schlepptau. Ihr Oberteil ist bauchfrei. Sehr ansehnlich, was darunter hervorblitzt. Die Blonde lehnt lässig an der Rezeption, den Ellbogen aufgestützt und präsentiert sich unbemerkt mit ihrer knackigen Rückseite seinen Blicken, die Gefallen an dem finden, was sich da vor seinen Augen zeigt: Lange Beine in einer engen hellblauen Jeans. Zwischen Hosenrand und Schuhen blitzen herrliche Fesseln hervor. Sie wirkt lässig und unbeschwert, wirft immer wieder die Mähne nach hinten. Guttrainierter Körper, kleine, feste Brüste, der sportliche Typ eben. Ihm gefällt, was er sieht. Seinem Lustzentrum ergeht es offenbar auch so. Er kann und will sich nicht sattsehen. Fast unbemerkt gleitet er in einen Tagtraum, dem er sich nur zu gern überlässt.

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