Hotel Agnesa

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Hotel Agnesa

Hotel Agnesa

Anita Isiris

Er nahm das Gemüse in die rechte Hand und begann mit der linken, langsam daran zu reiben, so, als würde er jemandem einen runterholen. Es war schwül im Raum.
Ein düster dreinblickender älterer Türke, Imam, reichte ihm eine Schale mit Margarine. Der Tamile rieb den Kolben damit ein und hielt den matt glänzenden Mais Evelyne hin. Diese lächelte verlegen. „Wir Dich jetzt einweihen in Kochkunst von Hotel Agnesa“, sagte er in gebrochenem Deutsch und bedeutete Evelyne, sich auf den grossen Holztisch zu setzen, der sich in der Mitte der Küche befand. Sie zögerte, folgte aber dann seiner Handbewegung. Ein Typ, Japaner, den sie bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte, hielt beim Salatwaschen inne und starrte sie an. Endlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Sie sollte sich vor all diesen Männern mit dem präparierten Maiskolben befriedigen. Genau das würde sie auf keinen Fall tun – sie war ja angehende Hotelfachassistentin und kein Pornomodell. Irgend etwas an der Szene erregte sie aber auf seltsame Weise – dieselben Gefühle kehrten zurück, die sie schon am frühen Morgen desselben Tages empfunden hatte, als sie vor den Gästen ihren Oberkörper entblösste. Tiefe Scham, ja klar, aber... auch ein wenig Lust zu kokettieren und sich zu zeigen. Evelyne legte sich nach hinten auf den Tisch und zog die Beine an. Die Köche, Hilfsköche und Küchenjungen standen jetzt im Halbkreis vor ihr. Evelynes Höschen war jetzt kein Geheimnis mehr; das, was sich darunter verbarg, aber sehr wohl.

„Du brauchst Deinen Slip nicht auszuziehen“, hörte sie eine Stimme neben sich, „schieb ihn einfach zur Seite“. Erst zögernd, dann etwas bereitwilliger offenbarte sich Evelyne diesen Männern, die offenbar nur schauen wollten. Beobachten, wie sich Evelyne Willener, die Berner Oberländer Hotelfachassistentin in spe, mit einem Maiskolben befriedigte. „Nimm etwas Margarine, Kleine, dann flutscht’s besser“, hörte sie wieder die Stimme neben sich.

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