4. In der Küche
Als Evelyne zaghaft die Tür zu ihrer Dachkammer öffnete, war sie erstaunt. Das Zimmer war leer. Nur die zerwühlten Decken auf Sonjas Bett zeugten vom Liebesabenteuer, das kurz zuvor hier stattgefunden hatte. Mit einem erschöpften Seufzer legte sich Evelyne aufs Bett und betrachtete den Mond, der in einer seltsam schmutziggelben Farbe vor ihrer Dachluke schwebte und sie bewachte. Sie verfiel in traumlosen Schlaf und wurde erst durch die unerträgliche Hitze geweckt, die am folgenden Mittag ihre kleine Unterkunft zur Hölle machte. Das Nachthemd klebte an Evelynes Körper, und sie konnte kaum glauben, dass sie frühmorgens geduscht hatte. Sie stand auf, streckte sich und entledigte sich der klitschnassen Baumwolle. So nackt in einem fremden Raum... es überkam sie ein unbehagliches Gefühl, und sie sehnte sich nach ihrem kleinen Heimatdorf. Dort wurde sie geliebt und respektiert, dort kannte sie Leute, denen sie vertrauen konnte.
Dann schaute Evelyne auf die Uhr. In einer halben Stunde begann ihr Küchendienst. Nach einer kurzen Dusche stand sie grübelnd vor ihrem Koffer und wusste nicht, was sie anziehen sollte. Sie entschied sich für einen hellen geblümten Rock und ein knallbuntes T-Shirt. Dann eilte Evelyne zum Dienst. Sie wurde schon vom Küchenpersonal – fünf Männern - erwartet, die vielsagende Blicke tauschten. Evelyne fühlte sich mit einem Mal splitternackt. Der feiste Kerl vom Vortag begrüsste sie grinsend und zeigte auf eine Reihe Maiskolben. „Die sind alle für Dich, Mädchen.“ Intuitiv machte sich Evelyne daran, den Mais im Spülbecken zu reinigen und schrubbte vorsichtig und gewissenhaft die Kolben. Die Typen liessen sie eine Zeitlang arbeiten und tuschelten hinter ihrem Rücken. Dann trat ein junger Tamile neben sie und ergriff einen Kolben. Er betrachtete ihn prüfend und blickte zwischendurch auf Evelyne, deren Pobacken sich verlockend unter dem Rock abzeichneten.
Hotel Agnesa
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