Hotel Agnesa

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Anita Isiris

Niemals, niemals hatte bisher jemand ihren Busen gesehen, ausser sie selbst. Sogar vor ihren Schulkolleginnen schämte sie sich, weil die Schwerkraft es zu gut mit ihr gemeint hatte. „Hey, die hat ja Nippel wie Schattenmorellen!“ „Das sind ja richtige Kuheuter! Wolln wer se melken?“ Als der erste Biertrinker die Hand ausstreckte, um Evelynes schwere Brüste zu betasten, griff Herr Wenger, ihr Chef, ein. „Das reicht für heute, Jungs. Ich glaube, wir haben genug gesehen. Lasst die Kleine in Frieden, sonst läuft sie uns noch davon.“

3. das erste Mal

Evelyne bückte sich und hob ihre Bluse vom Boden auf. Den BH hatte wohl jemand als Fetisch eingesteckt. Zutiefst gedemütigt schlich sie sich hinter die Theke. Sie wollte vergessen, nur noch vergessen... und machte sich an diversen Flaschen zu schaffen. Wahllos leckte sie hier an einem Flaschenhals, nippte dort aus einem Gläschen, schüttete sich Gin in die Kehle. Eine Zeitlang sahen die Männer ihr dabei zu, dann torkelten sie, einer nach dem andern, nach Hause. Herr Wenger trat zu ihr. „Nimm das nicht so tragisch, Kleines, wird schon werden.“ Dabei legte er ihr genussvoll die Hand an den Hintern. Evelyne war mittlerweile alles egal. Es war 3.30 Uhr, und sie wollte nur noch schlafen. Ihr Chef verfügte über eine grosse Erfahrung und merkte, dass Evelynes Grenze erreicht war. „Geh nach oben und leg Dich schlafen“, sagte er heiser, „ich erledige hier den Kleinkram für Dich.“ Die Geste war untypisch – und verdächtig.

Alles in Evelynes Kopf drehte sich, als sie die knarrende Holztreppe hochstieg. Aber was war das? Aus ihrem Zimmer drangen Geräusche.

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