Ute arbeitete sich in gebückter Haltung die breite Marmortreppe hoch, in deren Mitte ein roter Läufer einen angenehmen Akzent setzte. Sie hatte ihre Digitalkamera im Anschlag und fühlte sich durch die Situation ausgesprochen gestresst. Das Mädchen vor ihr, das splitternackt die Treppe hochrobbte, stammte aus Rarotonga. Ute fokussierte genau zwischen ihre kräftigen Pobacken und wusste, dass es genau das war, wonach es die Männer gelüstete: Mays Spalte, die in ihrer zarten Jugend so unschuldig wirkte wie ein Schneeglöckchen, das sich der Frühlingssonne entgegenstreckt. Ute war Architekturstudentin und interessierte sich im Grunde wesentlich mehr für die grosszügige Halle, in der sie sich befand. Die Gipsstukkaturen, der Lichteinfall und der kühne Schwung der Treppe liessen ihr Herz höher schlagen. Woher nahm die gehobene Gesellschaft früherer Jahrhunderte bloss das Geld, die Zeit und vor allem das visionäre Talent zu derartigen Bauten? Und was tat sie selbst in ihrem vierten Semester? Sie filmte nackte Frauen für Internet-Kurzfilme, und das Geschlecht der Rarotonganerin vor ihr hatte sie mehr zu interessieren als das gusseiserne Treppengeländer mit dem goldenen Knauf. Ute zoomte Mays Muschi heran. Auf ihrem Display war jetzt nur noch die rasierte Pflaume zu sehen, die sich rhythmisch die Treppe hoch bewegte. Ute störte sich nicht an Mays Nacktheit. Sie würde aber nie verstehen, wieso Männer bloss auf diese eine Einstellung scharf waren. May hatte nämlich weit mehr zu bieten als ihre prallen Schamlippen und ein verführerisches Poloch: Wundervolle Augen in der Form einer Hibiskusblüte zum Beispiel, glänzendes schwarzes Haar oder Hüften, die perfekt gerundet waren. Aber die Männer, die sie bediente, waren vermutlich unter Zeitdruck vor ihren PC-Monitoren und Laptops. Es musste in den zum Download angebotenen Kurzfilmen direkt “zur Sache” gehen, weil jederzeit die Ehefrau das Büro betreten konnte. Oder, noch schlimmer, die Tochter oder die Enkelin. Darum waren diese Typen vermutlich so mösenfixiert.
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