Es galt sich zu sputen. Während des gemütlichen Lesbenspielchens mit ihrer geliebten Dienerin, hätte Nefret beinahe ihre Profession vernachlässigt. Aber eben nur beinahe...
Der Aufseher des Finanzwesens würde jeden Augenblick auf der Schwelle stehen. Und Nefret war noch gar nicht umgezogen. Eilig huschte sie in ihr Gemach, und legte ihr antikes Domina-Kostüm an. Barfuß, aber in kniehohen Ledergamaschen, empfing sie ihren bereits sehnsüchtig wartenden Gast. Es handelte sich um einen hohen Beamten in durchaus schon fortgeschrittenen Jahren. Als Ausdruck seiner Würde, und wohl auch dem natürlichen Lauf des Alters geschuldet, trug er das verbliebene Haar zum modischen „Cäsarenkranz“ geflochten um sein blankes Haupt.
Der Mann hatte bestimmt an die fünfzig Schreiber unter sich. Aber diese Tatsache beeindruckte die ägyptische Domina nicht im geringsten. Denn in diesem Tempel der Lust, beeindruckte einzig sie. Nefret hatte sich in einen superengen Leopardenfell-Einteiler gezwängt und atmete so schwer, dass ihr maximal geschnürter Busen bei jedem Atemzug hervor quoll. Derart gewandet, ...und mit einer guten Portion Überheblichkeit im Gepäck, nahm die gestiefelte (oder besser gesagt „gamatischierte“) Katze ihren angenehm eingeschüchterten Gast in Empfang...
Und dem lief sogleich das Wasser im Munde zusammen, als er der Honorarherrin ansichtig wurde. Nur, damit ihm sogleich wieder der Hals austrocknen konnte. Denn jetzt erhob sie ihre strenge Stimme:
„Ich habe gehört, wir waren wieder unartig, ...mein böser, böser Leimarkus?“ ...schnauzte Nefret verächtlich unter ihrer bizarren Raubtiermaske.
„Außerdem kommen wir reichlich spät! ...Bilden wir uns etwa ein, ich stünde unter ihm, nur weil ich aus Ägypten stamme und eine Frau bin? Rieche ich den Duft von Überheblichkeit und Arroganz, den ich aus deiner Schreibstube kenne? …Du wagst es, mich anzuschauen, ...dich an meinen Schenkeln zu delektieren, .
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