Sie hatte ihn flüchtig auf die Lippen geküsst, ihn in einen Bernini- Morgenmantel gehüllt und ihn zum Bett begleitet, in welchem er sogleich mit einem zufriedenen Seufzer eingeschlafen war.
Vittoria hatte die ganze Nacht wach gelegen. Wieder und wieder waren ihr die Ereignisse der vergangenen Stunden bewusst geworden - und die Stichflamme, die den Camerlengo verschlungen hatte, war unauslöschlich in ihr Gedächtnis geprägt.
Erst am späten Nachmittag des folgenden Tages war Langdon erwacht. Vittoria hatte bereits gebadet. Als Zusatz hatte sie Wildrosen-Schaum verwendet. Diese Rosen hatten die angenehme Eigenschaft, dass sie nicht süsslich dufteten, sondern herb. Eine edle Zucht, die den Gästen des Luxushotels angeboten wurde. Vittoria brannte vor Lust, und sie gönnte sich in der Wanne „une petite mort“, einen kleinen Orgasmus. Sie musste sich nicht lange streicheln und rief sich den nackten Langdon unter der Dusche in Erinnerung. Sie hätte wohl fast alles mit ihm tun können – wollte die Situation aber keineswegs missbrauchen.
Der Text aus dem Bernini-Werk zur „Verzückung der heiligen Teresa“ ging Vittoria durch den Kopf. Sie konnte ihn nur bruchstückhaft rezitieren.
„Sein grosser goldener Speer... gefüllt mit Feuer... stiess mehrere Male in mich... drang in mich ein bis zu den Eingeweiden... eine so gewaltige Süsse erfüllte mich, sodass ich mir wünschte, sie möge niemals aufhören...“
Mit luftigen Bewegungen, schmetterlingsgleich, hatte sie ihre Cliti massiert, bis die ersehnte Wärme in Wellen durch ihren Unterleib schoss und sie näher zu Langdon brachte. Dann war sie dem Bad entstiegen, hatte sich ebenfalls
in einen Morgenmantel gehüllt und hatte das Essen bestellt: Frisée, Trüffel und Risotto sowie einen halben Liter Dolcetto.
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