Vittoria seufzte. Wann endlich würde dieser Mann erwachen und für sie erglühen – so wie sie für ihn? War er tatsächlich nur erschöpft – oder zielte sein Verlangen gar an ihr vorbei? Fühlte sich Langdon etwa gar zu Männern wie dem Camerlengo hingezogen? Er war hübsch gewesen mit seinen leuchtend grünen Augen, bestimmt – aber war es möglich, dass Langdon sie in ihrem Innersten derart tief verletzte?
Dann schenkte Vittoria dem Mann unter ihr einen Kuss. Langdon schmeckte auf ihrer Zunge den Dolcetto – und endlich erwachte er aus seiner Trance. Er öffnete die Augen weit, strahlte Vittoria an und griff lustvoll nach ihren Pobacken. Er zog die junge Frau an sich, massierte ihren Rücken. Dann drängte er begierig sein Becken an das Ihre. Wozu eine trainierte Yoga- Expertin mit ihrem Beckenboden und ihren Beinen in der Lage war, ahnte er allerdings noch nicht.
Der Mond verschwand hinter einer Wolke, und das Wasser im Tritonsbrunnen leuchtete schwarz. Das war der Moment, an dem Langdon mit Vittoria seelisch verschmolz - gleich dem Engel mit dem goldenen Speer in die Tiefen der heiligen Teresa.
Bald fanden die beiden sich in rhythmischen Streichelbewegungen, und Vittorias Morgenmantel flog in hohem Bogen durchs Zimmer. Sie war nun splitternackt und bot ein wundervolles Bild.
Chinita, die Kamerafrau und Gunter Glick, der BBC-Reporter, standen ergriffen auf dem kleinen Balkon vor der Luxus-Suite. Chinita hatte die Kamera aufs breite Bett gerichtet und zoomte Vittoria heran.
Dann packte sie das schlechte Gewissen. Wie weit durfte Sensations-Journalismus gehen? Würde sie den Film mit den beiden Liebenden wirklich um die Welt gehen lassen? „Nein“ - entschied sie und stellte die Kamera auf „Off“. Dann blickte sie zu Gunter Glick. Dieser dachte wohl dasselbe wie sie. Der harte Reporterberuf hatte den beiden viel zu viel abverlangt. Der Abend war warm, der Himmel gnädig nur von wenigen Sternen übersät. Was sich auf dem Balkon bewegte, war von der Strasse kaum zu erkennen. Chinita legte die Kamera auf einen kleinen Marmortisch und knöpfte ihre Bluse auf. Sie entblösste ihre riesigen Brüste und lächelte Gunter wortlos zu.
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