...Es sollt die längste Seereise meines Lebens werden. Zunächst hatten wir Soldaten nach Sizilien transportiert. Von dort aus nahmen wir Schiffsholz für Hispania auf, um die freie Fahrt ins große Meer zu erkaufen.
Schon die Hispanische Bevölkerung erschien mir wild. Aber unsere Handelspartner stellten sich in der Regel als gutmütige Gesellen heraus, bei denen sich allerlei Nützliches eintauschen ließ.
Mit Tonkrügen voller Wein, Keramiken und Zierrat, fuhren wir schließlich durch die stürmische Meerenge. Hier wurde mir das erste mal bewusst, wie klein und zerbrechlich unser „Großes Schiff“ doch eigentlich war. Die gesamte Besatzung war Seekrank und mancher Weinkrug ging in Scherben. Beinahe wäre es schon an dieser Stelle zur Meuterei gekommen.
Kalapos hat mir genaue Aufzeichnungen mit auf den Weg gegeben, die er von einem verstorbenen Geschäftsfreund erhalten hatte. Wenn wir seinen Angaben folgen würden, würden wir früher oder später auf eine Insel im kalten Nordmeer stoßen, auf der sich vor langer, langer Zeit, die letzten überlebenden Trojaner angesiedelt hatten.
Der Mann hatte dieses Abenteuer übrigens mit einer tödlichen Lungenentzündung bezahlt.
Neben seiner Lungenentzündung, brachte der Händler jedoch auch ein ungewöhnlich hartes Eisen mit, das jene letzten Trojaner inzwischen zu schmieden verstanden.
Im Krieg sollten diese Nachfahren äußerst grausam sein. Doch Händlern aus fernen Regionen seien sie meist wohlgesonnen. Ihre Waffenkunst hatten sie verfeinert. Doch ihre Kultur hatten sie verloren. Die Kunst der Herstellung feiner Waren war ihnen verloren gegangen. Mit diesen Gütern konnten wir punkten. Außerdem waren die verwilderten verliebt in süßen Wein. Der sprach scheinbar noch verschüttete Heimatgefühle in ihrem Erbe an...
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