Im Bistro mit Bettina

Geschichten vom Anfang der Träume

19 8-14 Minuten 0 Kommentare
Im Bistro mit Bettina

Im Bistro mit Bettina

Stayhungry

Sie setzte sich und begann zu reden, wie immer in einem Wasserfall, doch nicht angestrengt, sondern überbordend fröhlich mit ansteckend guter Laune. Und er? Er spürte, dass alles, was seine Gefühle erhofft hatten, keine Einbildung, sondern die Wirklichkeit war: Sie war einfach bezaubernd! Da saßen sie nun also, Bettina und Peter, und alles war anders als zuvor.

Bettina orderte zwei Aperitifs für sie, lächelte ihn an und fragte nach seiner Anreise und der Arbeit in seinem neuen Aufgabengebiet. Er antwortete kurz, aber ausführlich genug, da er wusste, dass sie dies wirklich wissen wollte. „Nun, worauf stoßen wir denn an?“, wagte er sein ehrliches Interesse am Grund ihres Treffens zu erfragen, als die Getränke serviert wurden. „Ich hatte von meinen Eltern ein kleines Häuschen im Bayerischen Wald geerbt. Jetzt hat sich eine junge Familie gefunden, die das Haus gekauft hat, nachdem ich es fast fünf Jahre wie Sauerbier anbieten musste.“
„Herzlichen Glückwunsch!“ sagte er artig und war etwas verwundert, dass dies für sie Anlass zum Feiern war. „Aber vermissen Sie …? Äh..“ Peter tat sich noch schwer damit, sie zu duzen. Ihr Vorname Bettina war Peter noch nicht so geläufig, wie Frau Dr. Schlüter, die es so lange gewesen war. Ihr strenger Blick über den Rand ihrer Brille erinnerte ihn jedoch unverzüglich daran, die neuen Regeln zu beherzigen. „Vermisst du das Heim deiner Kindheit denn nicht?“, fragte er.
Sie zog die Stirn in Falten. „Meine Eltern waren sehr liebevoll, ja, ich hatte eine schöne Kindheit, was sie anbelangt. Und sie suchten mich auch zu schützen, aber das Dorf war in der Mehrzahl bewohnt von tumben Idioten. „Flüchtling!“ hatten sie mich gerufen, weil meine Eltern aus Ostpreußen vor den Sowjets geflohen waren und in dem Kaff ein Häuschen gebaut hatten.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 2064

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben