Es gibt wohl nichts Profaneres als den Lift in einer Bahnhofhalle. Tagaus, tagein wird dort drin geschnarcht, etwa von Pennern, geschnäuzt, gehustet und, auch das sei erwähnt, uriniert. Wenn’s vermeintlich keiner sieht. Aber der Lift-Kamera entgeht natürlich nichts. Nur – Konsequenzen zieht das Urinieren im Lift nicht nach sich. So wenig wie das Schnarchen, das Schnäuzen und das Husten.
Gäbe es da nicht den allabendlichen Reinigungsdienst, der den Bahnhofhallen-Lift gewissenhaft desinfiziert und wieder auf Vordermann bringt – mein Gott, wie unappetitlich wäre das Lift-Innere. Wie unappetitlich ganz und gar.
Es war nach einer solchen gründlichen Reinigungs-Session, dass Alina und Joachim, ein frisch verliebtes Pärchen, den Lift betraten. In letzter Sekunde wurde die Tür nochmals auseinandergeschoben, und ein gut aussehender, gut gekleideter Mittvierziger wollte ebenfalls mitfahren. Es gab da sechs Stockwerke, vom Erdgeschoss aus gezählt, und zualleroberst führte der Weg direkt zu den Parkplätzen, wo Herr Imboden seinen Ferrari stehen hatte.
Bei Stockwerk Nummer drei hielt es Joachim nicht mehr aus. Er zog Alina an sich, fuhr mit der rechten Hand über ihr Sommerkleidchen und liess sie auf ihrem Hintern ruhen. «Joa…», sagte sie, aber er verschloss ihre Lippen mit einem innigen Zungenkuss. Mit der freien Hand drückte er die Stopp-Taste. Der Lift hielt mit einem Ruck, in voller Fahrt.
Der Duft von Alinas schulterlangem Haar war betörend. Zudem trug sie «l’air du temps», ein Parfum, das auch Herrn Imboden vertraut vorkam. Es war das Parfum seiner Sekretärin, Frau Reusser. Gerade neulich hatte er sich mit kleinen Küssen ihrem Hals entlang nach unten gearbeitet, war bei ihren Schlüsselbeinen verweilt, um wenig später ihren dünnen BH nach unten zu ziehen und ihre hübschen Nippel zwischen die Lippen zu ziehen.
«Heeey…», sagte Alina jetzt.
Im Lift
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