Im Süden

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Im Süden

Im Süden

Abdullah Quasseem

Das Herumalbern um die Situation im Gipsabdruckstudio hatte ihre Fantasie ein bisschen angeheizt. Sie betrachtete Elenas Körper, das schwarzgelockte Haar, die sanften, angenehmen Züge ihres Gesichts, ihre Brüste, den leicht gewölbten, straffen Bauch, die Rundungen ihrer Hüften, verharrte eine Weile auf dem länglichen Schlitz zwischen den geschlossenen Schenkeln. Eine seltsame Faszination ging davon aus, so wohl vertraut und doch zugleich so fremd und unentdeckt, so sensibel und zart. Ob sie es sich wohl auf die gleiche Weise machen würde wie sie selbst, überlegte sie. Wie sie dabei empfinden mochte? War sie eine stille Genießerin oder stöhnte sie lustvoll und laut dabei? Von den langen, schlanken Beinen mit den festen Schenkeln und Waden, dem dezenten Tattoo, das sie sich an den Fesseln erst unlängst hatte stechen lassen, über die zierlichen Füße wanderte ihr Blick wieder hinauf zu Elenas Gesicht und Oberkörper. So lang hingestreckt, gerade voll erblüht, lag sie in ihrer appetitlichen Frische vor ihr wie eine süße Verlockung. Christiane setzte ihr Spiel mit der Feder fort, fuhr in ruhigen, kreisenden Bewegungen von Elenas Brüsten über ihren Bauch, dann, etwas schneller, um ihren Bauchnabel herum. Es kitzelte. Wieder ringelte sich Elena ein wenig ein und musste kichern. Die Mädchen lächelten sich an. Es war nur ein harmloses Necken, aber es machte Spaß und es löste so ein gewisses, angenehmes Prickeln aus – bei beiden. Also machte Christiane weiter. Sie unterließ es jetzt, ihre Freundin nur lustig zu kitzeln, führte die Feder stattdessen nun sinnlich streichelnd über Elenas Bauch. Fast ungewollt, zufällig hatte sich eine erotische Komponente unter ihre Liebkosungen gemischt. Langsam kreisend strich sie weiter hinunter, bis sie schließlich den Venushügel erreichte, spielte dort mit dem schmalen, schwarzen Haarflaum, den Elena bei der letzten Intimrasur absichtlich hatte stehen lassen.

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