und auch nicht übel riechen, wenn wir das Kopfgeld kassieren wollten. Derart gerüstet, machten wir uns zum Stadttor auf...
Die Stadtwachen waren ziemlich mürrische Gesellen. Sie verlangten unser letztes Kupferstück zum Beweis unserer Zahlungskraft. Denn Hungerleider hatten sie schon genug in der Stadt. Anschließend wollten sie wissen, wovon wir uns zu ernähren gedachten. Schließlich waren wir ja jetzt pleite, da wir doch gerade unsere letzte Münze bei ihnen gelassen hatten. Diese ungehobelten Kerle waren nicht weniger Räuber, als die Banditen aus der Wüste.
Ich war nach dieser Erfahrung natürlich nicht bereit, ihnen eine meiner Goldkugeln zu zeigen. Inzwischen trug ich sie nicht mehr in mir, sondern frisch gewaschen in einem kleinen Beutel um den Hals.
Doch Rasche wusste ohnehin besseren Rat. Klein wie sie war, verstand sie es doch vortrefflich, mit solch rauen Burschen umzugehen.
Entsetzt starrten die städtischen Raubtorwächter das Mädchen nur noch offenen Maules an. Denn Rasche öffnete den Lederbeutel und zog Mech Salans abgeschlagenes Haupt an den Haaren daraus hervor. Jedes Kind kannte hier dieses Gesicht...
„Wir wollen zum König“, zischte sie.
„Wir haben ihm etwas mitgebracht. Wenn ihr nicht enden wollt wie Dieser hier, dann lasst uns besser durch. Denn mein so freundlich wirkender Begleiter führt eine hervorragende Klinge. Sonst wäre der hier noch am Leben“... (Ich schlug mein Gewand zurück und streichelte dezent über den Griff meines Kurzschwertes).
Ihre Worte zeigten erstaunliche Wirkung. Denn wem es gelang, den fürchterlichen Mech Salan zu köpfen, dem sollte man wohl besser nicht im Weg stehen. Plötzlich waren die Stadtsoldaten freundlich wie Seidenhändler. Ja sie stellten uns sogar eine persönliche Eskorte.
Der Herrscher war augenscheinlich zu sehr mit herrschen beschäftigt, um uns persönlich zu empfangen. Statt des Königs erwartete uns einer seiner vielen Söhne.
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