...“Ein Gasthaus willst du also eröffnen? Da kann ich dir bestimmt behilflich sein“, lächelte er (gewiss nicht ohne Hintergedanken) als sie endlich geendet hatte.
„Wir haben gerade einen Wirt enteignet, der über Jahre seine Steuern hinterzogen hatte. Ein hübsches Gebäude am Rande der Stadtmauer. Die erste Schenke, die der durstige Reisende zu Gesicht bekommt, wenn er mit staubiger Kehle durchs Tor schreitet.“
Rasches Geschick zahlte sich offenbar schon aus. Sie grinste breit über`s ganze Gesicht, als wir nach einem viel zu üppigen Essen endlich den Palast verließen.
„Zeit lebe wohl zu sagen“, ...verabschiedete sich meine geschäftstüchtige Begleiterin dann auch sogleich vor dem Palasttor.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich eine geschickte Frau bin, die es versteht, sich anzupassen.“
„Wenn du wieder einmal nach Babilon kommst, sind dir ein guter Braten und erfrischend kühler Wein gewiss. Selbstverständlich auch dann, wenn deine Taschen leer sind. Merke dir: Das kleine Wirtshaus direkt am Haupttor.“
Mit diesen Worten verabschiedete sie sich lachend und verschwand in der Menge.
Wegen meiner Verdienste um den Handel der Stadt, hatte mir der Prinz, neben der ohnehin schon großzügigen Belohnung, auch noch ein außerordentliches Handeslprivileg zugestanden. Eine Gunst, für die ausländische Bewerber oft ein halbes Leben kämpfen mussten. So legte ich mein frisch gewonnenes Gold also anteilig in einem griechischen Handelshaus an, das durch mein Privileg deutlich mehr Waren einführen durfte.
Nach dieser langwierigen Transaktion, wollte ich mich endlich belohnen. Babylon hatte einen gewissen Ruf. Ich wollte die Stadt mit all ihren Lockungen genießen.
Tagsüber genoss ich das wilde Treiben auf den Märkten und auch die architektonischen Attraktionen der Metropole. Nachts zog es mich in die berühmten Schenken. Berühmt hauptsächlich für ihre sprichwörtliche Zügellosigkeit.
Ich war noch immer sehr jung.
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