Die Isati hingegen huldigten der Liebe in Geist, Körper und Seele, in der Hingabe an die Sinneslust ebenso wie in der Mitmenschlichkeit. Den sicheren Hafen des Stadtstaates bildete die Festung. Sie verschloss den Zugang in den hinteren Teil der Schlucht. Aus einer Karstquelle entsprang dort ein breiter Fluss mit Unmengen an reinstem Wasser. In Kriegszeiten konnte die Festung so mit den reichlich eingelagerten Vorräten auch eine lange Belagerung überstehen. Doch schon seit langer Zeit hatte kein Heer mehr das aussichtslose Unterfangen gewagt. Alle im Gebiet der Isati lebenden Menschen, also auch die, die nicht von hier stammten, aber Zuflucht gefunden hatten, ein buntes Gemisch aller möglichen Sprachen und Hautfarben, wählten Vertreter in die Versammlung und aus dieser wurde ein Rat gewählt, der die Geschicke des Stadtstaates lenken und Rechenschaft ablegen musste. Zu den Ernten in diesem Garten Eden fanden sich fast alle ein aus fast allen Teilen der Bevölkerung, nicht aus Zwang, sondern gegen gute Bezahlung aus den Steuern, und ebenso zu allen anderen Gemeinschaftsaufgaben wie der Instandhaltung und Erweiterung der Befestigungen und öffentlichen Anlagen. All dies bekräftigte die Versammlung im regelmäßigen öffentlichen Schwur, dessen Kern Seligpreisungen und Gebote wie in der christlichen Bergpredigt bildeten. Nur waren die Isati ein sehr sinnenfrohes, das Leben und die Liebe vollumfänglich bejahendes Völkchen. Natürlich waren die ekstatischen Feste im Isatitempel manchen suspekt, aber fast alle waren dankbar für den Schutz, den die Bewohner der Bergfestung ihnen boten. Und so gab es wenig ernsten innenpolitischen Konflikt und viel herzlichen Spott übereinander, vorgetragen in Theaterstücken auf dem Forum, dort wo auch Soldaten und Amazonen in regelmäßiger Übung ihr Können zeigten.
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