Es war heiß und stickig in dem kleinen Abteil. Der Mann und die Frau waren in Esperance in den Zug gestiegen. Es waren altmodische Waggons, die irgendwann aus Europa importiert worden waren. Die Abteile waren nicht miteinander verbunden. Man stieg von außen ein und blieb dort sitzen, bis man wieder ausstieg. Eine Fahrkartenkontrolle gab es nicht. Die fand auf dem Bahnsteig statt, denn dort hatten nur Leute mit einem Billet Zugang. Wer also auf dem Bahnsteig stand, hatte die Berechtigung, mitzufahren.
Der Mann hatte ein langärmeliges Hemd an, dessen Ärmel hochgekrempelt waren. Darüber trug er ein Jackett, das leichte Schweißflecken unter den Achseln aufwies. Ebenso wie die Hose bestand das Jackett aus einem hellen Leinenstoff. Es war schon länger her, dass er mit Wasser in Berührung gekommen war. Er hatte einen Dreitagebart. Seine Statur war schlank, er hatte kräftige Hände. Sein Hut hatte ebenfalls schon viel Schweiß aufgesaugt.
Der Zug Richtung Hauptstadt hatte wie üblich Verspätung. Schon von weitem war die Rauchfahne der Dampflok zu sehen. Mit Bimmeln und Fauchen rollte der Zug in den Bahnhof ein und kam mit quietschenden Bremsen zum Stehen. Vorher waren ein paar Farbige, die sich keine Fahrkarte leisten konnten, als schwarze Passagiere auf den Dächern der Abteilwagen mitgefahren und abgesprungen, als der Zug die Geschwindigkeit soweit verringert hatte, dass das ohne Gefahr möglich war. Ein älterer Farbiger, der wohl nicht mehr so gut zu Fuß war, wartete, bis der Zug fast zum Stehen gekommen war. Er stand auf dem Trittbrett und sprang dann erst ab. Er stolperte und fiel auf den Bahnsteig. Der Bahnhofsvorsteher hatte das gesehen und ging auf den Farbigen zu. Er zog seine Kelle mit dem Holzgriff aus dem Gürtel und fing an, auf den am Boden liegenden einzuschlagen. Der Farbige versuchte, die Hände abwehrend zu heben, aber der Vorsteher schlug dann auf den Körper. Als der alte Mann versuchte, seinen Körper zu schützen, schlug der Vorsteher wieder auf den Kopf des Mannes ein. Die Haut war schon an einigen Stellen aufgeplatzt. Der Mann in dem Leinenanzug ging auf die Szene zu und sagte zu dem Vorsteher: „Es reicht jetzt.“
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