Es war ein Ort, der mit meinem Alltag nichts zu tun hatte. Eine leichte Unordnung, für die ich nicht zuständig war und die ich entspannt genießen konnte. Es war ruhig, gab keine sichtbaren Spuren anderer. Nur die Stille, die von seiner Gegenwart durchwärmt wurde.
Er musste nichts sagen, ich auch nicht. Ich folgte ihm in dieses Schlafzimmer, das so wenig von mir verlangte und doch so viele Möglichkeiten bot. Und so viel Freiheit symbolisierte. Ein unordentliches Bett, Kissen, die noch Spuren der letzten Nacht trugen, der Geruch seiner Haut in den Laken. Ich atmete tiefer, ohne es zu wollen, ließ zu, dass ich diesen Duft bewusst in mir aufnahm.
Und dann war er da, direkt vor mir, so nah, dass mein Blick seinem kaum noch standzuhalten wagte. Seine Hand erreichte mein Gesicht, langsam, so unbeeindruckt, als sei es das Normalste, über meine Wange zu fahren, den Kiefer entlang, bis sein Daumen meine Lippe streifte. Ich öffnete sie kaum merklich, und schon war sein Mund auf meinem.
Der Kuss war kein Überfall. Eher ein Nehmen dessen, von dem er wusste, dass es ihm gehörte. Lippen, die fanden, was sie wollten, ohne zu suchen. Die dann warteten, wenn ich mir etwas Zeit wünschte, die dann fordernder wurden, wenn ich es brauchte. Ich ließ mich von seinen Küssen davontragen. Meine Hände fanden seinen Oberkörper, fühlten das Spiel der Muskeln unter dem dünnen Stoff. Er zog mich dichter, nah zu ihm, dass ich seinen Atem, seine Wärme, seinen Herzschlag fühlte. Dass ich das Gefühl hatte, sein Körper wäre alles, worauf es in diesen Sekunden ankam.
Seine Finger wanderten. Zuerst über den Rücken, dann tiefer, zogen eine Spur, die besitzergreifend war und doch zärtlich. Sie schoben den Stoff meines Oberteils hoch, Zentimeter um Zentimeter, während er seinen Mund immer noch nicht von meinem löste.
Im Zwielicht seiner Wohnung
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Im Zwielicht seiner Wohnung
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