Patricias Chef legte für einen Moment den Kopf leicht schief, verzog die Mundpartie und nickte.
„Bloß nicht hinfassen!“, ermahnte sich der Firmeninhaber. Patricias Knie und Oberschenkel waren greifbar nahe und ob sie wirklich einen Slip unter ihrem Rock trug…?
Beinahe hätte Martin seine Vorsätze über Bord geworfen. Verhindert wurde dies durch Frau Gerbers Erscheinen. Ihrer beider Sekretärin brauchte dringend eine Unterschrift.
„Wird es nicht langsam Zeit, dass ihr euch duzt?“ fragte Pat, nachdem sie mitbekam, dass Heike und Martin sich mit „Sie“ ansprachen.
„Natürlich, gerne!“ Martin stand auf und reichte Frau Gerber, die auch sofort mit „Heike“ zustimmte, die Hand.
„Aber hallo…!“ Patricia legte Protest ein.
Chef und Sekretärin sahen sich an. Nach kurzem Nicken beiderseits gab es dann doch ein flüchtiges Küsschen.
Viel lieber hätte Martin Patricias Lippen geküsst… Nein, er gab seinem inneren Drängen nicht nach und kehrte zu seinem Sessel zurück.
„Bravo!“ stimmte Pat der Zeremonie zu. „Und wenn ich zurückkomme, gehen wir einen trinken!“
Patricia und Martin wechselten noch ein paar Worte, bevor die Prokuristin und temporäre Projektleiterin von der Tischplatte rutschte. Martin erhaschte einen kurzen Blick auf den Hintern der so begehrten Frau. Hatte sie sich absichtlich so gedreht? Jedenfalls brach sie ihr Vorhaben, den Stapel Papiere aufzunehmen ab und wandte sich noch einmal ihrem Chef zu.
Sie beugte sich zu ihm und schenkte Martin ein Küsschen direkt auf den Mund. Den Bruchteil eines Augenblicks lang spürte er ihre Zunge an seinen Lippen anstoßen.
„Das wolltest Du doch gerade…? Oder?“ Pat lächelte. Sie nahm nun endgültig die Papiere an sich und verließ Martins Büro mit einem fröhlichen „Hejdå!”
”Jetzt fängt die auch noch mit Schwedisch an...,” lächelte Martin in sich hinein.
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Wegen Claras anstehendem Geburtstag am 11. Mai waren natürlich auch ihre Großeltern aus Stralsund angereist.
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