Jasmine war eine aufgeschlossene Frau. Eben erst hatte sie ihre Ausbildung abgeschlossen und war dabei, das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Sie hatte einen langen Winter vor sich in dieser fremden Stadt; Jasmine kannte Hannover bisher nur aus der Zeitung – und durch irgendwelchen
Schulunterricht.
Sie freute sich auf’s Solarium. Dies war ihr Tag; reihenweise Stunden, die ihr – und nur ihr! zur freien Verfügung standen. Jasmine erstand ein Winterabo und ging langsam durch den langen Korridor, der von verschiedenen Wellnessräumen gesäumt wurde: Eukalyptusmassage gab es da, Honigpeeling,
Einreibungen mit Azaleensaft, Tiefenmeditation, Gurkenmilchbäder. Jasmine wollte ins Solarium. Eine freundliche Frau wies ihr den Weg, und Jasmine betrat mit Herzklopfen die Kabine. Wieso nur war sie so aufgeregt? Sie hatte den Raum ganz für sich allein, brauchte sich vor niemandem zu schämen und
konnte ganz tief in die Mittwochnachmittagsruhe eintauchen. Sie entledigte sich ihrer neuen Stiefel und der Winterjacke und stellte sich vor den hohen Spiegel. Sie war wirklich hübsch – weder ihre verflossenen noch ihre nächsten Partner würden sich in dieser Beziehung beklagen können. Jasmine
lächelte sich zu, kreuzte die Arme, fasste nach dem unteren Rand ihres Angorapullis und zog ihn sich über den Kopf. Es war drei Wochen her, dass Reiner sie zum letzten Mal im crèmefarbenen Seidenunterhemd gesehen hatte.
Selber schuld, der Idiot! Jasmines Arme und der Ausschnitt waren schon leicht vorgebräunt; am linken Oberarm hatte sie ein neckisches spiralförmiges Tattoo. Boris, der Vorgänger von Reiner, hatte es ihr einst zum Geburtstag geschenkt. Jasmine zog sich langsam bis auf den schwarzen Slip aus. Eng war er geworden. Hatte sie zugenommen? Sie blickte an sich herunter, fand aber keine störenden Wölbungen. Jasmine hatte faszinierende Brüste. Sehr klein waren sie; unter weiten T-Shirts kaum feststellbar.
Im Solarium
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