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obwohl ihr verstand sich dagegen sträubte, diesen einzigartigen moment, dieses wundervoll intime beisammensein derart abrupt zu beenden, wagte sie nicht, sich den worten des geistlichen zu widersetzen. bevor sie den vorhang jedoch erneut beiseite schob, um den beichtstuhl zu verlassen, flüsterte sie leise „danke“ - und trat unmittelbar danach hinaus ins licht.dort stand sie dann, ein wenig unschlüssig, was nun von ihr erwartet wurde, auf welche weise die buße zu leisten war. einen augenblick später schon spürte sie hinter sich jedoch die anwesenheit ihres beichtvaters, der seinen platz ebenfalls verlassen hatte. er kam ihr sehr nahe, so dass sie erneut gelegenheit bekam, von seinem duft zu kosten.„such dir eine freie bank, knie nieder und tu, wie ich dir aufgetragen habe, mein kind. sobald du die gebete gesprochen hast, wirst du wieder rein sein. rein und frei.“unfähig, sich dieser sanften bestimmheit zu widersetzen, suchte sie sich schließlich einen platz in der letzten bankreihe und tat, wie ihr geheißen.obwohl sie das „vaterunser“ kannte, fiel es anfangs schwer, sich an die richtigen worte zu erinnern. doch dann gelang es ihr, sich den text ins gedächtnis zu rufen und sie machte sich gehorsam daran, ihre aufgabe zu erfüllen.minuten verstrichen, in denen sie die immer selben zeilen wiederholte. fast schien es, als würde die wirklichkeit mehr und mehr an bedeutung verlieren. nur das gebet war noch wichtig.mit einem mal bemerkte sie, dass er erneut hinter ihr stand. fühlte, wie eine hand sich auf ihre schulter legte. erschrocken hielt sie inne, sah sich verstohlen um. das licht in diesem teil der kirche war aber derart schwach, dass die wenigen menschen, die sich außer ihr und dem geistlichen noch in dem gotteshaus aufhielten, das geschehen höchstwahrscheinlich nicht verfolgen konnten.„aber pater“, richtete sie verwirrt das wort an ihn, „was...?“„bete mein kind.

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Gedichte auf den Leib geschrieben