In den Fängen des Fürsten

Sophie, Tochter des Bojaren

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In den Fängen des Fürsten

In den Fängen des Fürsten

Andreas

Der Fürst ließ mehrere Bauern festnehmen, die schon seit längerem mit ihren Abgaben im Verzug waren. Unter Druck, darunter auch die Androhung der Folter, sagten sie aus, dass der Bojar Kasimir eine Revolte plane. Er wolle den Zar stürzen, um einem nahen Verwandten desselben auf den Thron zu verhelfen. Der jüngere Bruder des Zaren galt als liberal, was den Vorwurf bekräftigte. So erreichte der Zar sein Ziel, konnte die Familie des Bojaren festsetzen. Die Kutsche kam vor dem Haupthaus zum Stehen. Die Familie sollte dort untergebracht werden, jedes Mitglied in einem eigenen Raum. Der Fürst wartete bereits auf die Ankunft der Beschuldigten, war bereit die Befehle des Zaren auszuführen. er sollte den Bojaren zu einer Aussage pressen, mit der dieser sich selbst belastete. Dann drohte ihm gar die Todesstrafe, zumindest jedoch die Verbannung in einen unwirtlichen Teil des riesigen Reiches. Der Zar verfuhr stets gleich mit politischen Gegnern, gestattete keinerlei Opposition. Eine unabhängige Gerichtsbarkeit ließ der Herrscher nicht zu, was die Chancen der Familie auf ein faires Verfahren gegen Null tendieren ließ. Es sah wirklich schlecht für sie aus!

„Mit den Weibern mach was du willst!“, sagte der Zar zu Fürst Oleg, als dieser nach Katharina und Sophie fragte. Ein dunkler Gedanke flammte in seinem verdorbenen Wesen auf, als er diesen Freibrief des Herrschers erhielt. Die zwei Frauen weckten schon seit langem sein Interesse, besonders die junge Sophie hatte es ihm angetan. Bei einem Ball in St. Petersburg, zu der auch der Bojar samt Familie geladen war, schlug sie einen Tanz mit ihm aus. Diese vermeintliche Beleidigung konnte der eitle Mensch nicht vergessen, brannte darauf an dem Mädchen Vergeltung zu üben. Düstere Wolken zogen über dem Landhaus auf, noch viel dunkler als es die Betroffenen ahnten.

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