„Nein, nein, ...nach solcher Art von Bezahlung, steht mir nicht der Sinn. Von diesem glitzerndem Zeug besitze ich mehr als genug. Mein Lohn ist anderer Natur. ...Schau mich an. Gewiss bin ich für mein Alter noch immer eine schöne Frau. Doch die Jahrhunderte haben auch an mir ihre Spuren hinterlassen. Mein Körper schreit nach frischer Lebenskraft. Meine Zellen dürsten nach jugendlicher Energie...“
Marie betrachtete die Alte aus den Augenwinkeln. Den direkten Blick fürchtete sie. Doch auch wenn sie den Impuls standhaft zu unterdrücken versuchte, ...das Grinsen ließ sich nicht ganz verkneifen...
Aber die Blonde bereute es. Denn die Alte hatte es dennoch bemerkt.
Sie fauchte:
„Macht euch nicht über mich lustig, eitle Metze, ...denn ich lese in euren Augen, wie in einem offenen Buch. ...Es steht in meiner Macht, dir Jugend und Schönheit aus dem Körper zu saugen, bis nur noch ein welker Schatten von dir bleibt. Doch zu deinem Glück wäre das nur ein kurzes Vergnügen. Um dein Geschenk auf Dauer zu fixieren, braucht es das entsprechende Ritual. ...Und, so sehr ich es auch bedaure, ich brauche deinen freien Willen und dein geschäftliches Einverständnis...“
Alle Heiterkeit war aus Maries Gesicht gewichen.
In versöhnlicherem Ton fuhr die Alte dann fort:
„Der Stein der Weisen schenkte mir zwar ewiges Leben. Aber als ich ihn fand, fehlte mir noch die Weisheit zu begreifen, dass das nicht automatisch auch die ewige Jugend mit einschließt. ...Heute bin ich klüger“…
„Über die Jahrhunderte habe ich manchem jungen Bauernmädchen, ja selbst mancher Edlen vom Hofe die jugendliche Schönheit aus dem Leib gesaugt. Doch stets wurde ich für meine Gier bestraft. Denn die Zellen meiner Opfer bekämpften mich von innen. Und nach jedem anfänglichen Sieg, welkte ich am Ende schneller. Zuletzt hielt die Schönheit nur noch einige Wochen an.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.