Die Zentralverriegelung klackt. Bridget öffnet die Tür des Mini Cabrio und schwingt sich elegant in ihren dunkelgrünen City-Flitzer. Schnell das Makeup und den Sitz der Police-Sonnenbrille gecheckt, dann das Cabrio-Verdeck geöffnet. Raus aus der Tiefgarage, ins grelle Sonnenlicht eines heißen Juli-abends. Die schlanken Hände mit den Perlmutt lackierten Fingernägeln bedienen geschickt die Instrumente des PS-starken Wagens. Flott kurvt Bridget durch den mäßigen Stadtverkehr. An diesen heißen Sommertagen sind die Leute auf Urlaub oder beim Baden.
Bridget fährt nicht nach Hause. Sie hat einen Termin in der Autowerkstätte. Ihrem Mini fehlt nichts: Leise und verlässlich schnurrt dieser durch die Häuserschluchten der Stadt. „Lust auf eine technische Überprüfung? Ich habe brandneue Zündkerzen hereinbekommen!“, hatte sich Timo per Kurznachricht gemeldet.
Und ob Bridget Lust hatte. Lust auf Timos geschickte Hände. Lust auf seine ungebremste sexuelle Zielstrebigkeit. Bei Timo gab es keine Spiele. Er machte keine Mätzchen. Er fragte nicht lange, sondern kam zur Sache.
„Du nimmst um diese Zeit noch Reparaturaufträge an?“, hatte Bridget keck geantwortet. In ihrem Schoß begann sich sofort eine angenehme Wärme auszubreiten. Sie fuhr ihren PC herunter.
Wieder piepste das Smartphone: „Für Stammkundinnen doch immer!“ Kein Binnen-I, Plural. Bridget lächelte.
Bridget war das Uptown-Girl in Billy Joels Musikvideo. Gutsituierte Oberklassen-Lady treibt es mit muskulösem Automechaniker. Ein Klischee? Sicher. Es macht aber Spaß, Klischees Wirklichkeit werden zu lassen! Ihren Hosenanzug von Raffaelo Rossi und die Satinbluse von Robert Friedman würde sie vergessen können: Timos ölverschmierte Hände würden ihre Business-Mode ruinieren. Taten sie immer. Ein paar hundert Euro gingen auf diese Weise für einen guten Fick drauf. Aber das war es wert. Bridget seufzt.
In der Werkstatt
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