Er sagte nur „Fein, dann lass uns gleich los.“
Inga verschwand und tauchte nach ein paar Minuten wieder auf. Sie trug jetzt einen Kampfanzug mit UNO-Emblem, Springerstiefel und ein Pistolenhalfter. Ihren Helm hatte sie noch in der Hand. Eigentlich hätte sie auch das Funkgerät prüfen müssen, aber das hatte sie aus welchen Gründen auch immer vergessen.
Die beiden meldeten sich ab, stiegen ein und starten den Jeep aus japanischer Produktion. Es war mehr ein SUV, das etwas aufgemotzt war, auch hier war das auffälligste Merkmal wieder der blaue UNO-Schriftzug, der unübersehbar auf der Motorhaube prangte. Für die Leute viel wichtiger war jedoch die Klimaanlage. Und die funktionierte ausgezeichnet. Es war noch nicht einmal 9.00 Uhr morgens, doch das Thermometer zeigte schon 33 Grad im Schatten. Sie passierten den Schrankenposten, der Inga unverhohlen anstarrte.
Sie fuhren aus dem Camp. Zunächst ging es durch kleinere Dörfer, Kinder spielten auf den Straßen, Einheimische musterten sie argwöhnisch. Je länger sie unterwegs waren, desto spärlicher wurde die Bevölkerungsdichte. Schließlich waren sie am Rande der Steppe angekommen. Einen Elefanten oder Löwen hatte noch niemand aus der Truppe leibhaftig vor sich gesehen und in diesem Gebiet war das schon sehr unwahrscheinlich. Die Straße wurde immer unwegsamer, aber Jerome fuhr stur der Route nach, die Inga eingezeichnet hat.
Aus den Augenwinkeln sah er, dass ihr Tränen über das Gesicht liefen. Er stoppte und schaltete den Motor aus.
„Was ist los?“ erkundigte er sich.
„Nichts“ sagte sie, „fahr weiter, bitte“ und wischte sich über das Gesicht.
„Komm, verarsch mich nicht. Ich seh doch, dass du heulst. Wir sind doch so was wie Partner. Entweder schlechte Nachrichten von zu Hause oder du hast Stress mit jemanden aus dem Camp. Gegen ersteres kann ich nichts machen, im zweiten Fall schon. Also rück raus mit der Sprache. Wir müssen heute noch den ganzen Tag zusammen Dienst schieben. Ich will mich auf dich verlassen können.“
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