In einem fremden Land

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In einem fremden Land

In einem fremden Land

A. David

Jerome Parveille steuerte den Jeep über staubige Schotterwege. Er schwitzte wegen der unerträglichen Hitze wie schon lange nicht mehr. Der Schweiß lief aus allen Poren. Er wünschte sich eine kalte Dusche. Aber die würde noch ein wenig warten müssen. Seine Augen waren hinter einer Sonnenbrille versteckt. Unauffällig musterte er seine Beifahrerin. Inga Svensson aus Schweden.

Jerome und Inga gehörten zu einer bunt zusammengestellten Truppe, die im Auftrag der UNO in diesem afrikanischen Staat unterwegs waren. Die Bevölkerung sollte vor Übergriffen aus dem Nachbarland geschützt werden, aber als die UNO sich endlich entschloss, einzugreifen und paramilitärische Einheiten zu stationieren, hatten schon hunderte Männer ihr Leben verloren, getötet von marodierenden Rebellen und kleinen, flexiblen Einheiten, die aus dem Nachbarland kamen, zuschlugen und sich wieder zurückzogen.

Die UNO-Einheit, zu der Parveille und Svensson gehörten, nannte sich Red Falcons. Es war ein internationaler Haufen, bestehend aus vielen Söldnern und ehemaligen Soldaten oder Fremdenlegionären oder Leuten, die einfach nur abenteuerlustig waren. Jeder mußte unterschreiben, dass er freiwillig hier war, dann wurde jeden Monat pünktlich der Sold in die Heimat überwiesen. Man unterhielt sich auf englisch, selten auch auf französisch. Morgens gab es vom Leiter des Camps ein Briefing über Rebellenaktivitäten. Es gab auch Spezialisten, die die einheimische Polizei schulen und strukturieren sollten. Der Rest machte Dienst im Camp, hielt das Material in Schuss oder hatte frei.

Jeden Tag fuhren zwei Teams mit dem Jeep durch das Gebiet, das den Red Falcons zugeteilt wurde, und hielten Ausschau nach verdächtigen Aktivitäten.

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