In feuchten Höhlen

5. Teil aus Professor Doctor P. Orn

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In feuchten Höhlen

In feuchten Höhlen

Peter Hu

Obwohl ihre Knie gar fürchterlich zitterten, schulterte sie also in nächtlicher Heimlichkeit ihren Rucksack. Der dünne Lichtfinger ihrer Helmlampe fand rasch den Einstieg.
„Autsch“...hätte sie sich doch besser für lange Hosen entschieden. Typisch Frau: Sexy Auftreten noch in den absurdesten Situationen. Das Gestein war hier messerscharf. Und sie rutschte mehr, als dass sie lief… Etwa drei Meter ging es auf dem Hintern die Schräge hinab. Schade um die makellose Haut...

‚Na ja, ...nichts als ein paar harmlose Kratzer‘, ...beruhigte sich die Heldin selbst.
Dann schulterte sie ihren Klappspaten. Wer wusste schon, was hier unten in der Dunkelheit so alles auf sie lauerte? Es würde jedenfalls eine üble Überraschung erleben...

...Mochte sie auch von hungrigen Kannibalen gefressen, ...oder hinterlistigen Schlangen gebissen werden; ...verlaufen, würde Sabin sich jedenfalls nicht. Denn sie führte ein dickes Wollknäuel mit sich. Gleich am Eingang hatte sie den roten Faden an eine Säule geknotet.

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...Viele Stunden fruchtlosen Suchens waren vergangen, als Sabin endlich auf menschliche Fußpuren traf. Zu ihrem großen Schrecken aber, waren neben den erwarteten Abdrücken von Stiefelsohlen, auch noch die Fußspuren zahlreicher „Barfüßler“ zu erkennen.
Sabins Herz schlug jetzt bis zum Hals. Hin und wieder fanden sich auch noch kleine runde Abdrücke im Staub, welche sie sich nicht erklären konnte.
Bei genauerer Betrachtung stellte sie fest, dass diese Abdrücke an den Rändern je drei weitere, dünnere Abdrücke zeigten. Abdrücke, wie sie eben entstehen, wenn jemand eine Kugel von staubigem Boden aufhebt.
In gespannter Vorsicht arbeitete sich Sabin im gedämpften Licht ihrer Helmlampe weiter. Ab und zu stolperte sie erschreckt über die Gebeine verirrter Vorgänger.

Nach vielen Stunden erreichte unser tapferes Blondinchen schließlich endlich jene Stelle, an der die merkwürdigen Spuren mysteriös abrissen.

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