Selbstverständlich liebte Rainer W. Musik über alles. Sonst hätte er sich niemals entschieden, Musikwissenschaften zu studieren, sich zum Multiinstrumentalisten zu entwickeln und eine Musikschule zu eröffnen. Selbstverständlich liebte Rainer W. aber auch Frauen. Nicht die Instagram-Avatarinnen bevölkerten sein Beuteschema, sondern scheue, manchmal etwas übergewichtige, aber sonst weitgehend normale Quartierfrauen, die zu einem niederen Beschäftigungsgrad arbeiteten, die meiste Zeit aber zuhause verbrachten, bei den Kindern, und den Ehemännern ein Wohlgefallen. Dieses konservative Lebensmodell ist, #meetoo und Emanzipation zum Trotz, kaum totzukriegen. Denn wenn Mann ehrlich ist: Wer wünscht sich schon keine verlässliche Erzieherin für die Kids, keine kreative Köchin am Herd, keine liebeshungrige Nutte im Bett, die nur darauf wartet, den Edelschwanz des Hausherrn endlich in sich zu spüren?
So viel zu den Projektionen – wobei der Alltag für den erwähnten Frauentypus ganz anders aussieht. Verlässlich sind diese Frauen ganz bestimmt, aber diese Verlässlichkeit ist durchsetzt mit kleinen, süssen Geheimnissen. Wenn sie den Kochlöffel schwingen, diese Frauen, tun sie das zwar mit Leidenschaft – aber gerne auch mal für sich selbst und nicht für den kravattierten Bancomaten oben am Tisch. Aber im Bett spielen sie, diese Frauen. Sie spielen Begierde, die sie keinesfalls empfinden, täuschen Orgasmen vor – in unerreichter Perfektion, mit Schauspielerinnen-Skills, und das langweilige Zentralorgan des Bancomaten würden sie am allerliebsten Abschnippeln und es durch einen smaragdgrünen, mit 5 Stufen einstellbaren Delphindildo ersetzen.
Diese Geschichte bringt Rainer W., den Musikkünstler, und die Quartierfrau zusammen.
Er hatte sich reich geerbt, der Rainer W.
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Feinsinnige Fantasie
schreibt michael_direkt