Mrs Westbrooke, zu Beginn unseres Interviews möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren zur erfolgreichen Promotion! Ab jetzt also Dr. Tiffany Westbrooke?
Mr Webster, vielen Dank für Ihre Glückwünsche! Da die Verleihung der Doktorwürde erst Ende des Monats stattfindet, darf ich den Titel noch nicht führen und muss daher darum bitten, auf diese Anrede aktuell zu verzichten. Aber mein Studium der Economics and Political Sciences mit Nebenfach Kulturanthropologie und nachfolgender Promotion macht mich doch noch nicht so interessant für Ihr Magazin, dass Sie um ein Interview bitten? Es gibt viele junge Frauen, die eine akademische Laufbahn einschlagen! Ich gehe davon aus, dass Ihr Interesse durch meine vergleichbar erfolgreiche Karriere als Mode- und Aktmodel geweckt wurde.
So ist es, Mrs Westbrooke! Wir, unsere Leser, würden gerne wissen, wie Sie diese doch sehr unterschiedlichen Professionen so offenkundig mühelos vereinbaren können. Unsere Gesellschaft ist in dieser Hinsicht, um es vorsichtig auszudrücken, ja nicht annähernd so tolerant wie sie gerne vorgibt.
Das ist mir bewusst, Mr Webster! Der Feminismus der letzten 50 Jahre hat ohne Zweifel wertvolle Fortschritte für die Stellung der Frau in der Gesellschaft errungen, von denen gerade meine Generation sehr profitiert. Aber wir erkennen, dass hiermit auch in vielem eine Ablehnung vorgeblich männlicher Eigenschaften vonstatten gegangen ist, die zu verstehen und in ihrer positiven Wirkung zu ergründen auch uns Frauen vorderstes Anliegen sein muss.
Inwiefern? Dies erscheint mir noch ein wenig abstrakt.
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