Der Investor

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Der Investor

Der Investor

A. David

Der Filialleiter hatte seinen Kunden zu Ende bedient, der hatte auch etwas gekauft. Dann wandte er sich dem Kunden zu, der zwischen den Regalen hin und her lief. Höflich fragte er, ob er ihm helfen dürfe. Der Filialleiter fand sofort, was der Mann haben wollte und der verliess erleichtert das Geschäft. Dann kam er zu mir. Er kannte mich nicht. „Entschuldigen Sie, dass Sie warten mußten, ich werde gleich mal ein ernstes Wörtchen mit der Kollegin reden. Wie kann ich Ihnen helfen?“

Ich wollte gerade etwas sagen, da legte die Frau auf. „Tschuldigung, war wichtig. Mein Freund hat mich verlassen. Und ich mußte was mit dem Vermieter regeln. Aber jetzt stehe ich voll und ganz zu Ihrer Verfügung. Oh, Ihnen ist da etwas hingefallen“. Tatsächlich war mir ein Bleistift aus der Hosentasche gefallen. Ich hatte ihn gerade – quasi vor Ihren Augen – frech aus der Packung genommen und eingesteckt. Es war ihr nicht aufgefallen. Jetzt hob sie den geklauten Bleistift auf und gab ihn mir. Ich glaube, sie machte es nur, um ihre Titten in Szene zu setzen. Das waren wirklich Prachtexemplare.

„Was darf ich Ihnen anbieten?“ fragte sie. Ich war geneigt zusagen >Bück dich nochmal und zeig deine Goldstücke, dann bin ich voll und ganz zufrieden<, aber das konnte ich natürlich nicht machen.

„Haben Sie Füllfederhalter?“

„Ja, da vorn, kommen Sie bitte mit.“ Sie stolzierte vor mir her, mittlerweile war wieder ein anderer Kunde im Laden, der vom Filialleiter bedient wurde. Die Frau führte mich zu einem Tresen, der eine Glasplatte hatte, durch die man die Montblancs und Pelikane sehen konnte.

„Welchen möchten Sie denn gern sehen?“ Dabei beugte sie den Oberkörper nach vorn und stützte ihr Kinn mit den Händen ab.

<Den Montblanc zwischen deinen Möpsen> dachte ich, sagte aber:

„Der Pelikan da, ist die Kappe aus Sterlingsilber oder aus Iridium?“

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