Isabella

Agnes' Haus der sündigen Engel

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Stayhungry

Nein, seine geliebte Frau zu verlassen, danach war ihm nicht, und darum ließ er Avancen ins Leere laufen. Nicht, weil sie ihn nicht reizten, ganz im Gegenteil. Aber Verrat in schwierigen Zeiten lag ihm am allerwenigsten. Schließlich hatte seine Frau in vergangener anderweitiger Not auch zu ihm gehalten. Und hatte nicht sie auch zu Beginn so viel hinreißendes, liebevolles und sinnliches Engagement an den Tag gelegt wie die nun lockenden Sirenen, denen selbst nicht bewusst war, dass ihr Werben, Hoffen und Sehnen schnell versiegen könnte? Aber Selbstbestimmung in seiner eigenen Sexualität, das konnte er nicht für immer bei Seite schieben. Irgendwann waren ihm seine ehernen Grundsätze und moralischen Skrupel egal, und seine dienstlichen Reisen nutzte er, um sich in Agnes Haus den Schmerz seiner Seele aus dem Rücken peitschen zu lassen und im gelegentlichen Exzess mit gleichermaßen Rastlosen vorübergehend Entspannung, nicht Erlösung zu finden. In Agnes Haus fand er also die Möglichkeiten, die Fehler seiner Vergangenheit lustvoll abzubüßen und den gegenwärtigen Schmerz mit dem Schmerz zu bekämpfen. Und sie ließ sich immer etwas einfallen für ihre Klienten, besonders für jene, die schon ein wenig mehr waren als das.

*

Heiß war Isabellas Haut, als er sein Gesicht in ihrem Haar vergrub und sich ihren Hals hinunter zu ihren Brüsten küsste. Fest hielt er sie umfangen und sie räkelte sich in seiner Umarmung. Von widerstreitenden Sehnsüchten bewegt, konnte dieses Liebesspiel keiner angemessenen Choreographie folgen, küssen wollte er sie, ihre Lippen, ihren Hals, ihre Brüste, ihren Schoß und doch nur in ihre Augen sehen, diese tiefen, endlos blauen Augen. Und doch, alles andere als dilettierend, liebkoste er sie aus aufrichtigstem Herzen und so empfand sie es. Schließlich gab seine Männlichkeit dem so jugendlichen Fühlen eine sehr erwachsene Richtung und seine Lippen, seine Zunge fanden ihren Weg wie selbstverständlich zu ihrer Scham, wo er einst in ihrer Seele nur Verwirrung ausgelöst hatte. Ihre Beine hatte sie angewinkelt aufgestellt, die Schenkel weit gebreitet. Als seine Zunge vom Venushügel über ihre Klitoris zwischen ihre Lippen glitt, in diesen herrlich unverfälschten, animalischen Geschmack ihrer Erregung. „Ja, leck mich, ich liebe es, ausgiebig geleckt zu werden!“, bekannte sie seufzend.

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