Jacqueline

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Jacqueline

Jacqueline

Charles Valentin Pukovsky


„Na, mein Hübscher“, hauchte sie. Ihre Stimme – ein wenig tiefer als gewöhnlich, aber unverkennbar.

Ich schluckte.

Sie kam näher, langsam, mit dem Auftreten einer Königin. Kein Zeichen des Erkennens. Kein Stirnrunzeln, kein verwunderter Blick. Nichts.

Ich wollte ihr ‚Stopp! Aloisia, ich bin’s!‘ zurufen, aber der Knebel ließ nach wie vor nur ein dumpfes Gurgeln zu.

„Du bist neu, was?“ Ihr Blick: eiskalt und berechnend. „Keine Sorge. Ich bin erfahren. Ich zeig dir, wie wir das hier machen.“

Ich keuchte.

Meine Frau. Meine eigene Frau! Zwei Meter vor mir. Und sie hatte keine Ahnung, wer ich war. Und ich hatte offensichtlich auch keine Ahnung, wer sie in Wirklichkeit war und was sie so trieb, während ich im Schlachtraum Schweine zerteilte.

Die Maske, das Licht, ihre Kurzsichtigkeit, vielleicht auch die Rolle, in der sie vollkommen aufging – all das zusammen reichte offenbar aus, um aus mir einen Fremden zu machen.

Oder … wollte sie mich vielleicht gar nicht erkennen?

Und so kam es, wie es kommen musste. Aloisia und ich hatten das erste Mal seit Weihnachten letztes Jahr Sex. Wir hatten sogar diesen von ihr versprochenen animalisch-geilen Sex, was weder an der Hundepisse noch an unseren Hasenohren lag. Wir trieben es sprichwörtlich wie die Karnickel. Aloisia zog alle Register, diese bayerische Bunny-Bitch! Ich hatte es mit einer Frau zu tun, die ich in zwanzig Jahren Ehe nie kennengelernt hatte. Sie war die fleischgewordene Wollust. Nie zuvor hatte ich mit Aloisia diese Art von Sex. Nie zuvor hatte sie meinen Rücken mit Peitschenhieben nachhaltig verziert und uns beide in Ekstase getrieben. Nie! Als Domina Aloisia ihre Session mit mir beendet hatte, mich dabei ausgiebig beglückt hatte, packte sie feinsäuberlich alle zum Einsatz gebrachten Toys wieder in den schwarzen Koffer, band mich los und verschwand wortlos aus dem Appartement.

Am nächsten Morgen stand ich zu Hause in der Dusche als Aloisia ungeplant ins Badezimmer kam, dieses Mal mit voller Sehstärke dank Brille. Als sie die Peitschenstrieme auf meinem Körper entdeckte, hielt sie inne, starrte staunend und verschwand – schon wieder wortlos – aus dem Badezimmer. Sekunden später kam sie mit dem schwarzen Koffer in der Hand und der Hasenmaske auf dem Kopf wieder. ‚Was war das nur für eine geile Idee' ging es mir durch den Kopf, kurz bevor der erste Peitschenhieb auf meinem Hinterteil landete.

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