Als er nickte, fuhr sie hastig fort.
„Mein Name ist Ruth Weber und es tut mir schrecklich leid, aber mir ist da leider ein kleines Unglück beim Einparken passiert. Ich…“ Ruth stockte und schluckte schwer. „Ich habe, äh, ich bin, ich meine…“
Sein schelmisches Grinsen und das amüsierte Funkeln in seinen Augen verunsicherte sie über alle Maßen, so dass sie vollkommen den Faden verlor. All die schönen, wohlformulierten Sätze die sie vorbereitet hatte, waren komplett aus ihrem Geist verschwunden und so stand sie nur bebend vor ihm und sah ihn sprachlos an.
„Na!“ brach er das Schweigen, „jetzt kommen sie erst mal rein und beruhigen sie sich. Wir werden uns schon einig werden, da habe ich nicht die geringsten Zweifel!“
Er zwinkerte ihr aufmunternd zu, umfasste sanft ihren Ellbogen und zog sie in seine Suite.
Ruth, die immer noch mit den Worten rang, folgte ihm gehorsam und ließ sich zu einer Sitzgruppe führen.
„Bitte, nehmen sie Platz. Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten? Sie sehen so aus, als ob sie es gebrauchen können.“
Er trat an die Bar und blickte sie fragend an.
„Nein danke.“ Ruth schüttelte den Kopf. „Auf nüchternen Magen würde mir das nicht gut bekommen.“
Richard ignorierte ihre Absage einfach, mixte zwei Martini und stellte ein Glas vor sie auf den Couchtisch.
„Oh, dass trifft sich hervorragend. Ich habe schon ein Diner bestellt und würde mich freuen, wenn sie mit mir essen würden. Sollten sie allerdings eine Abneigung gegen Krustentiere haben, dann kann ich gerne etwas Anderes für sie ordern.“
Ruth sah ihn verblüfft an. Hatte er ihr nicht zugehört oder hatte sie so unverständlich gestammelt?
„Herr Löwenstein, ich glaube, sie haben mich nicht ganz verstanden. Ich bin hier, weil ich ihren Wagen gerammt habe!“ würgte sie hervor.
Richard grinste. Die Kleine machte ihre Sache wirklich gut. Ihre Geschichte war einfach, aber ließ ihm alle Möglichkeiten, sie in sein Bett zu bekommen, ohne dass sie sich ihm plump anbieten musste.
„Bitte sagen sie Richard zu mir. Und machen sie sich keine Sorgen, Ruth.“
„Lassen sie uns zuerst essen“ fuhr er fort, „und danach werden wir die Sache in aller Ruhe besprechen. Was halten sie davon?“
Zögerlich nickte sie. Wie konnte sie ihm seine Bitte abschlagen, ohne unhöflich zu wirken und ihn zu verärgern? Wo sie doch so dringend auf sein Wohlwollen angewiesen war.
„Wie sie wünschen. Aber“ Ruth stockte kurz und spielte verlegen mit ihrem Martiniglas, „was meinen sie mit Krustentieren?“
Richard grinste wieder.
„Hummer. Natürlich nur, wenn sie mögen.“
„Ich weiß nicht, ich hatte noch nie welchen, Und“ jetzt wurde es ihr wirklich peinlich, „ich habe keine Ahnung, wie man ihn isst.“
„Oh“ er lehnte sich entspannt zurück und hob sein Glas. „Dem kann ich abhelfen. Das passende Werkzeug liefert das Hotel und ich würde mich freuen, wenn ich ihnen heute Abend behilflich sein dürfte.“
Richard stieß auffordernd mit seinem Glas gegen das ihre und Ruth sah sich genötigt, seinen Toast zu erwidern und einen Schluck zu trinken. Sofort spürte sie, wie der Alkohol ihre Kehle hinab rann, sich warm in ihrem Magen ausbreitete und ihr zu Kopf stieg. Mist. Sie war noch nie eine große Trinkerin gewesen und hatte heute außer einem Croissant zum Frühstück nichts zu sich genommen, was ihr als Unterlage für den Martini dienen könnte.
Die Verwechslung
schreibt BunoLionHunter