Jaguar

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Zina Straudt

„Ruth?“
Sie zuckte leicht zusammen, als seine warme Stimme dicht an ihrem Ohr ertönte und wandte sich zu ihm um.
Sein herzliches Lächeln entblößte sein strahlendes Raubtiergebiss und er reichte ihr ein Glas Champagner.
Ruth schluckte schwer. „Herr Löwenstein…“ begann sie, wurde aber sofort von ihm unterbrochen.
„Na, ich dachte, wir hätten uns auf Richard geeinigt?“
„Also gut, Richard.“ Wieder musste Ruth schwer schlucken, aber sie riss sich zusammen und fuhr fort, wobei sie aufgeregt mit dem Glas in ihren Händen spielte. „Ich danke ihnen für dieses wundervolle Essen, aber ich würde jetzt gerne besprechen, wie wir den Schaden an ihrem Wagen regulieren können!“

Ah! Richard grinste schief. Jetzt kam der geschäftliche Teil des Abends. Eigentlich hatte er sich damit noch etwas Zeit lassen wollen, denn sie war für die ganze Nacht gebucht und bereits bezahlt, aber vermutlich war Ruth so nervös, dass sie die Angelegenheit etwas vorantreiben wollte.
Na gut, so war es ihm auch recht, denn er musste zugeben, dass ihn ihre Nähe bereits sehr erregt hatte und er keinerlei Vorbehalte hegte, ihr sofort noch etwas näher zu kommen.
Er hob sein Champagnerglas zum Toast, nahm einen großzügigen Schluck und stellte es schließlich auf einen kleinen Beistelltisch, wobei ihm nicht entging, dass Ruths Augen jeder seiner Bewegungen folgten. Dann trat er hinter sie, legte vorsichtig seine Hände auf ihre Schultern und beugte den Kopf herab, so dass er den wundervollen Duft ihres Haars einatmen konnte. Sanft strich er eine Strähne beiseite und senkte seine Lippen auf die zarte Haut unterhalb ihres Ohrläppchens.
„Mir schwebt da schon ein ganz bestimmter Schadenersatz vor“ murmelte er leise und ließ dabei seine kräftigen Hände ungeniert über ihre Arme wandern, bis sie auf ihren Hüften zu liegen kamen. Er zog sie an sich und brummte zufrieden, als sich ihr kleines Hinterteil an seine Oberschenkel schmiegte und ihr Rücken gegen seine anschwellende Männlichkeit drückte.

Ruth versteifte sich, als sie die Berührung seiner Hände und die Nähe seines Körpers spürte. Seine Lippen an ihrem Hals verursachten ihr eine wohlige Gänsehaut und die Härte seiner Erektion, die sie nur zu deutlich durch den dünnen Stoff ihres Kleides spürte, erregte sie, doch seine Worte ließen sie zittern.
So war das also.
Verunsichert von seinem Angebot senkte sie das Gesicht und die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Wahrscheinlich würde die Reparatur seines Jaguars ein paar tausend Euro kosten, Ellas Versicherung würde für den Schaden nicht aufkommen und ihr eigenes Konto war heillos überzogen. Ruth seufzte lautlos als sie erkannte, dass ihr keine Alternative zu seinem Angebot offen stand.
Immerhin hätte sie es schlimmer antreffen können. Löwenstein war ein gutaussehender, kultivierter und charmanter Mann und bot ihr einen fürstlichen Gegenwert dafür, dass sie mit ihm schlief. Ganz abgesehen davon, dass sie seine Annäherung wirklich nicht unangenehm fand. Und unter anderen Umständen würde sie diese sogar sehr genießen.

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Die Verwechslung

schreibt BunoLionHunter

Wunderbar geschrieben! Ich fühle mich bestens unterhalten!

Gedichte auf den Leib geschrieben