Jähzorn

Je oller umso doller - Teil 25

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Jähzorn

Jähzorn

Jo Diarist


Erst nach einem ganzen Stück fragte er:
„Ist das so, Sandra?“
Aber Sandra kannte ihn noch nicht gut genug und machte genau das Gegenteil von dem, was richtig gewesen wäre. Um sich einer Antwort zu entziehen, wollte sie die Bestrafung über sich ergehen lassen und meinte trotzig:
„Herr, ich erwarte meine Strafe.“
Ich wusste sofort, dass es nicht gut war. Sah es auch gleich an seinem Mienenspiel und setzte zum Beschwichtigen an, doch Norbert warf mir einen strengen Blick zu.
„Lass es sein Rosi“, knurrte er und wandte sich wieder ihr zu. „Sandra, hat Rosi recht mit dem, was sie sagt?“, fragte er bemüht sachlich.
Ein leises Schniefen erklang und eine Träne rann über Sandras Wange.
„Herr, ich erwarte meine Strafe“, war das Einzige, was sie herausbrachte.
Noch zwei Mal versuchte Norbert im Guten eine vernünftige Antwort zu bekommen, doch Sandra blockte. Und es kam, was kommen musste. Norbert sprang hoch und sagte zornig:
„Gut, du sollst haben, was du willst!“
Mit energischen Schritten stürmte er aus dem Raum.
Schnell wandte ich mich Sandra zu, nahm ihren Kopf in die Hände, damit sie mich anblicken musste, und raunte ihr zu:
„Um Gottes willen schür seine Wut nicht weiter. Sag nichts außer dem, was er hören will und lass …“
Weiter kam ich nicht, denn Norbert kam schon zurück, erkannte was ich tat, und fuhr mich an:
„Finger weg Rosi!“, und an Sandra gewandt: „Aufstehen, stell dich an den Tisch und leg deinen Oberkörper auf die Tischplatte.“
So einen harschen Ton kannte Sandra nicht von Norbert, blickte verdutzt hoch und kam nicht gleich in die Gänge.
„Was wird jetzt! Du wolltest deine Strafe und bekommst sie auch, also beweg dich!“
Zum ersten Mal erkannte ich ein klein wenig Panik in Sandras Blick und kam nicht umhin, ihr beim Aufstehen sanft über den Arm zu streicheln.
Norbert sah es und knurrte:
„Und du Rosi; geh auf die andere Seite des Tisches und halt ihre Hände!“

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