Der Lackslip hatte einen abknöpfbaren Beutel an der Front, in dem das Gemächt in engem, flexiblen Textil umschlossen und so nach vorne gedrückt war. Das angenehme Gefühl, fest umfangen zu sein hatte den optischen Nebeneffekt, alles gut zu präsentieren. Nur hatte er eben nicht diese muskulöse Statur, die ein solchermaßen angeberisches Auftreten rechtfertigen könnte, aber es war ihm egal. Er machte sich keine Illusionen. Die Dame würde scharf sein auf seine Scheinchen, und nicht auf ihn.
*
Nervös, mit flauem Gefühl im Magen und zittrigen Knien, aber auch gut gelaunt erschien er zum vereinbarten Termin. Als sich ihm die Tür öffnete, stockte ihm der Atem: sie sah wirklich atemberaubend gut aus. Ihre langen braunen Haare trug sie ohne besonderen Schnitt mittig gescheitelt auf Schultern und Rücken fallend. Ihre Wimpern hatte sie schwarz getuscht, das ließ ihre rehbraunen Augen noch größer und tiefer erscheinen, und ihre Lippen waren geschminkt in kräftigem, tiefdunklem Rot. Ein Hauch von einem durchsichtigen, dezent weiß-gelb gemusterten Morgenmantel hing unverschlossen von ihren Schultern und bedeckte ihre Brüste nicht wirklich. Vielmehr lugten ihre frechen Nippel aus dem Tüll hervor und unterstrichen die einladende Wirkung ihres sympathischen Lächelns äußerst wirksam. Hätte er noch gezögert angesichts widerstreitender Gefühle, nun jedenfalls war es um ihn geschehen. Er stammelte wie ein Trottel, doch Jana stellte sich nur vor und schob ihn sanft zu sich hinein. Wie beiläufig berührten ihre Brüste seinen im T-Shirt nackten Arm und mit dem Schauer, der über seinen Rücken und durch sein Hirn jagte, war es um ihn geschehen. Sie führte ihn durch den großzügigen Flur in das Wohnzimmer, oder besser den Salon mit Bar, Barhockern und einer großen Sitzgruppe aus dunkelrotem Leder. Überhaupt herrschten kräftige Töne vor, dazu viel indirektes, warmes Licht bei verhangenen Außenfenstern.
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