Janniks Eltern

Eine nicht alltägliche Familie - Teil 24

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Janniks Eltern

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Grauhaariger

"Eine nicht alltägliche Familie“ ist die dritte Staffel der Geschichten um die Pilotin Olivia Andersson. Aufbauend auf „Eine nicht alltägliche Beziehung“ und "Eine nicht alltägliche Ehe".

„Schau mal Mama;“ Leon wusste gar nicht, was er Olivia zuerst erzählen sollte. „Die bentonieren schon die Platte ganz unten.“
Ab dem Moment, als Olivia aus dem Taxi ausgestiegen war, hing der beinahe Vierjährige an seiner „Ersatzmama“ und musste sooo viel erzählen. Sie erfuhr, dass der Bagger fast gar nicht durch das Tor hindurch gepasst hat. Und dass der Baggerfahrer jetzt sein Freund ist und er mitfahren und auch baggern durfte. „Und der Lasterfahrer hat mich und auch Clara mitgenommen…!“ Für den Jüngsten der Familie waren es erlebnisreiche Tage.
Das Thema „Patricia“ wurde am Abend, auch als die Kinder dann im Bett waren, weder von Olivia noch von Martin angesprochen. Liv fühlte sich wohl in den Armen ihres Mannes und Martin genoss es, seine Hand immer wieder woanders unter den Freizeitklamotten seiner Frau verschwinden zu lassen und Hautkontakt mit seiner Liebsten zu suchen. Letztendlich hauchte Martin seiner Frau zu, wie gerne er ihren Hintern sehen, streicheln und auch in diese verführerischen Backen „hineinbeißen“ möchte. Und dazu will er sie hoch ins Schlafzimmer tragen.
„Dann mach mal…!“, lächelte Olivia auf ihre unwiderstehliche Art und schlang ihre Arme um den Hals ihres Mannes. Was und wie es die Beiden in der nächsten Stunde miteinander trieben, muss sicher nicht weiter erörtert werden…?
Tags darauf brachte „Livia“ die Kinder zu ihren Tagesstätten. Leon, der „Erfinder“ dieses Kosenamens hatte sie zum Abschied ganz fest an sich gedrückt.
Zufällig, oder hatte Jakob extra auf sie gewartet(?), traf sie auf Janniks Vater. „Kristina meint, dass unser Sohn sich freuen würde, wenn ihn beide Elternteile bei euch abliefern!“
„Ja, klar!“ Olivia grinste über das ganze Gesicht. Sie hatte Jo bewusst nicht in ihre Kuppelpläne eingeweiht. Vorsichtshalber beschwor sie ihn aber noch einmal, Diskretion war ja sowieso vereinbart, keinesfalls irgendjemandem und schon gar nicht Kristina zu erzählen, dass sie und er bereits zusammen im Bett waren.
So gegen 15:00 Uhr standen dann tatsächlich Jannik mit Kristina und Jakob vor der Türe. Leon musste seinem Freund zuallererst die Baustelle hinter dem Haus zeigen. Olivia unterhielt sich dabei zwanglos mit dem getrenntlebenden Ehepaar über, wie sagt man so schön, Gott und die Welt.
Stolz präsentierte sie den gesamten Garten und fragte natürlich auch nach den Wohnverhältnissen von Janniks Familie.
„Ich habe in Nürnberg eine kleine Zweizimmerwohnung in einem größeren Wohnblock;“ erzählte Kristina und merkte ein wenig spitz an, dass der Kindesunterhalt für sie weiter keine allzu großen Sprünge zuließ.
Olivia sah Jo sofort an, dass dieser verbal kontern möchte und buffte ihn, unbemerkt von seiner Noch-Ehefrau, in die Seite. „Jannik könnte ganz oft Leon besuchen…“, bot Olivia an und deutete auf die beiden Kinder. „Die verstehen sich doch ausgezeichnet!“ Das große Haus und der schöne Garten, zukünftig mit Poollandschaft, kamen zur Sprache. Auf Kristinas Fragen, wie das mit der Adoption so gelaufen ist und wie die Kinder sie als Mutter akzeptieren gab Liv bereitwillig Auskunft.
„Die Zwei machen das Leben um ein Vielfaches lebenswerter, als es sowieso schon ist!“, antwortete Olivia. Sie erzählte auch, wie es zum Kennenlernen mit Clara und Leon kam.
„Du bist Pilotin?“ Kristina war baff.
„Ja, ich bin sogar „Pilot in command“, also die Chefin an Bord, auf einem Langstreckenjet;“ meinte Olivia stolz. „Mit dem Nachteil, dass ich oft tagelang in der Weltgeschichte rumfliege.“
„Aufregend!“, bemerkte Janniks Mutter und stellte fest, dass dann ja ihr Mann mit den Kindern allein ist.
„Nur am Abend, wenn Frau Richter nach Hause geht!“ Olivia erzählte auch, dass es neben Anne auch noch eine Haushälterin gibt und eine gute Freundin, selbst Erzieherin in einer Kindertagesstätte, welche auch mal abends Clara und Leon beaufsichtigt.
„Passt Du mal auf…?“ Olivia hakte Kristina unter und ließ Jakob bei den beiden Jungs zurück. Mit der Frage, was der Grund für ihre Trennung von Jo war, begann Liv ein längeres Gespräch mit Janniks Mutter.
Die beiden Frauen liefen kreuz und quer im Garten umher. Irgendwann wechselte ihre Sprache auf Schwedisch, weil ein paar Ausdrücke in Bezug auf Mann, Frau, Sex und miteinander in Kristinas Muttersprache besser passten. Die beiden Frauen verstanden sich und lagen in vielen Dingen auf einer Wellenlänge.
Kristina gab sogar zu, erst kürzlich mit Jakob eine Nacht verbracht zu haben.
„So richtig?“ Liv tat erstaunt, obwohl sie es wusste.
„Ja, so richtig!“, bestätigte Kristina leicht resignierend. „Aber Jo will nicht verstehen…“
„Du hast euch also noch nicht aufgegeben?“ Geschickte Frage, lobte sich Olivia selbst.
„Mein Freund war sauer und beleidigt! Und wenn Jakob nicht so einen „Envis“ (Dickschädel) hätte, ja, ich hätte noch einen Versuch unternommen.“ Olivia ließ ihre neue Freundin in ihren Gedanken schwelgen. Dass dies genau das Richtige war bestätigte Kristina nach Minuten des Schweigens. „Ich würde Jannik nur zu gerne ständig um mich haben. Und im Bett finde ich Jo…, ja da ist er wirklich gut!“
Bei Letzterem konnte Olivia nur zustimmen. Natürlich nur im Stillen, schmunzelnd, für sich.
„Und dein Freund?“
„Fabi?“ Kristina blieb stehen. „Der war erstmal beleidigt, dass ich mit meinem Ex im Bett war.“
Olivia schaute Kristina fragend an. „Wir haben uns dann schon wiedergefunden. Und er bemüht sich sehr, mir zu gefallen. Er ist jung und dynamisch; aber…“
Olivia wusste nun ganz genau, wie sie Janniks Eltern wieder zusammenbringen könnte.
Zwei Stunden später, man hatte Kaffee getrunken und auch Daniela schaute herein. Unter dem Vorwand, Kristina und Jo das Haus zeigen zu wollen, konnte sie ihrer Freundin die Aufsicht der Kinder aufs Auge drücken.
Der Rundgang endete, wie könnte es auch anders sein, im Untergeschoß. „Unser Fitnessraum;“ verkündete Olivia stolz. „Und das Badezimmer dazu!“
„Alles offen einsehbar;“ stellte Kristina fest. Jakob kannte die Räumlichkeiten, ließ sich aber nichts anmerken. Auch nicht, als die Hausherrin die Wand per Fingerscan öffnete.
Kristinas Augen wurden immer größer. Ihre Frage: „Was ist das denn?“, beantwortete sie gleich selbst mit: „En svart studio?”
”Wenn man so will!” Olivia führte Janniks Eltern ein Stück in den Raum hinein.
”Hier könntest Du dich massieren lassen;” erklärte Olivia ihrer Besucherin. ”Stell dir vor, Du liegst nackt auf dem Lederbezug und dein Mann schiebt seine Hand immer höher deine Schenkel hinauf!”
Jakob reagierte auf Olivias Blick und berührte mit den Fingern sehr sensibel den Hintern seiner Noch-Ehefrau. Und das schönste für ihn war, dass Kristina seiner Hand nicht auswich!
”Ich lasse mich hier gern von Martin verwöhnen!” Olivia wusste genau, was im Kopf dieser Schwedin gerade vor sich ging.
”Wisst ihr,” fragte die Hausherrin, ”wie es ist, sich in so einer Liebesschaukel zu vergnügen?”
Hier musste das Paar passen. Beide schüttelten den Kopf. ”Du kannst Dich so reinsetzen oder so reinlegen!”, erklärte Liv. ”Am besten mit offen zugänglicher slida. Die Frauen sahen sich lächelnd an. ”Ich lasse euch nachher allein und ihr könnt das alles hier ausprobieren!”
Jetzt kam der kritische Punkt. Olivia baute auf das schwedische Naturell von Janniks Mutter, welches besagt, dass diese Frauen gar nicht so kühl und prüde sind, wie ihnen nachgesagt wird. Dass Jo alles tun würde, um diese Frau wieder zu bekommen, stand außer Frage. Würde Kristina Olivias Angebot ablehnen?
Diesmal wurde Liv von der Schwedin überrascht. Denn diese drehte sich ihrem Ehemann zu und zwinkerte mit einem Auge. Olivia deutete auf die beiden an der Wand befestigten Balken und dass man eine Person mit Händen und Füßen dort festketten könnte. Sofort kamen in ihr dabei Bilder von der gefesselten Pat mit ihrem Mann und Nils, der zusah, in den Sinn, die sie aber sofort wieder verdrängte.
Aus dem Schub der Kommode entnahm Olivia zwei Paar Handschellen.
”Willst Du uns zusammenketten?” fragte Kristina lachend.
”Nein, zusammenketten will ich euch nicht. Ich will aber, dass ihr miteinander redet.” Olivia war entschlossen. Nein, die Beiden würden sie nicht anzeigen. Bereitwillig ließ sich Jakob mit seiner rechten Hand an das Fußteil des Bettes anketten.
”Darf ich?” fragte Liv, nahm Kristinas Hand und ließ die zweite Schelle an deren Handgelenk und dem Kopfteil des Bettes einschnappen.
”Macht es euch bequem. Redet miteinander! Sie drückte jedem der Eheleute ein Fläschchen Wasser in die Hand. Dazu einen Schlüssel. ”Die passen jeweils bei der Fessel eures Partners!”, verkündete Liv grinsend.
Sie beschwor Kristina und Jakob, im Sinn ihres Kindes eine gute Einigung zu finden. ”Ihr liebt euch doch! Warum macht ihr das kaputt?”
”Nutzt was ihr wollt! Auch das Bad. Von mir aus bis morgen früh. Keiner wird euch stören. Versprochen! Ihr müsst auch nicht hierbleiben. Aber redet miteinander!” Ihren Worten fügte Olivia noch ein eindringliches ”Bitte” hinzu, bevor sie die Tür zum Gang hinter sich zuzog.
”Hoffentlich bringen sie sich nicht gegenseitig um...” Diesen Gedanken jedoch verwarf Liv gleich wieder.

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