Jean Paul

Eine nicht alltägliche Familie - Teil 36

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Grauhaariger

"Eine nicht alltägliche Familie“ ist die dritte Staffel der Geschichten um die Pilotin Olivia Andersson. Aufbauend auf „Eine nicht alltägliche Beziehung“ und "Eine nicht alltägliche Ehe".

Das Hotel in Sao Luis war zwar kein Luxushotel aber durchaus annehmbar. Patricia hatte die Anreise so geplant, dass sie und Thomas nach der abendlichen Ankunft vorrangig Essen gehen und dann ausschlafen. Und erst am Donnerstagnachmittag traf man sich mit den Auftraggebern. Mehrere Tage Rundreise standen an, um alle Orte zu besichtigen, an denen die Wasseraufbereitungsanlagen errichtet werden. Danach erwarteten sie und ihr Kollege die ersten Anlagenteile in Form eines Schiffscontainers. Mit demselben Schiff würde auch der Werkstatt-LKW im Hafen von Belem eintreffen. Man wollte mit einer kleinen, aber abgelegenen Anlage beginnen, da dort bereits ein Gebäude zur Verfügung stand, an welchem nur kleine Umbaumaßnahmen nötig waren.
Für die nötigen Tiefbohrungen gab es eine Absprache mit einem brasilianischen Unternehmen. Mit dessen Vertreter war man am ersten Bohrpunkt verabredet.
Natürlich hatte Patricia im Vorfeld auch an eine genügende Anzahl von Prepaid-Mobiltelefonen des einheimischen Anbieters mit der größten Netzabdeckung gedacht. Noch vor dem ersten Abendessen nahm sie diese im Zentrum von Sao Luis in Empfang.

*****

In Martins Firma lief die Produktion auf Hochtouren. Nicht nur Patricias Riesenprojekt wollte bedient werden, sondern auch die Aufträge aus der Türkei und aus dem Hilfsprojekte-Fond der Regierung.
Martin brauchte unbedingt Arbeitskräfte für die Fertigung. Vorwiegend als Urlaubsvertretung. Er hatte sich einen Coup überlegt und fuhr kurzerhand nach Österreich zu dem Konkurrenzunternehmen. Dass dort die Geschäfte derzeit nicht so gut liefen hatte Patricia ja schon berichtet. Sein souveränes Auftreten bescherte ihm einen sofortigen Termin bei deren Geschäftsleitung.
Martin beschwor seine Sekretärin, die mitfahren wollte, in der Firma die Stellung zu halten. „Ich brauche Dich da jetzt! Bitte heute und morgen nicht krank werden! Alle Belange von Patricia und Tasso, eigentlich Anastasios Konstantinos, dem nominellen Projektleiter jeweils vor Ort der Gassner GmbH, haben absolute Priorität.
„Ich würde mir gerne zehn eurer Mitarbeiter aus der Fertigung ausleihen. Ab sofort für vier Monate. Fünf-Tage-Woche, gleiche Bezahlung und das Hotel stelle ich. Das dürften für Euch etwa 300.000 Euro Ersparnis an Gehältern sein.“
Die drei Personen aus der Geschäftsleitung wollten sich beraten und Martin Bescheid geben.
„Morgen Vormittag!“, setzte Martin als Frist und fügte hinzu: „10 Prozent extra aufs Gehalt obendrauf für eure Leute, wenn alle meine drei Projekte ohne Verzögerung fertig werden.“
„Oh mein Gott, Clara!“ Siedend heiß fiel Martin ein, dass Olivia ja in Toulouse unterwegs war und er spätestens um 18:00 Uhr zu Hause sein muss. „Daniela…!“ Nur die Mailbox. Aber Heike Gerber bot sich als Betreuung an. „Dafür gehen wir exklusiv zum Essen!“, versprach Martin seiner Sekretärin. Clara war zwar nicht soo begeistert, aber sie versprach, brav zu sein.
Am nächsten Morgen durfte Martin erfahren, dass sich anstatt der zehn sogar zwölf Frauen und Männer freiwillig meldeten, die Martin geeignet erschienen.

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