Ich ließ sie achtlos zu Boden gleiten.
Warum? Warum hatte sie das getan? Auf dem Tisch ein Zettel: „Es ist nicht wegen Dir. Es war schon lange überfällig. Danke für meinen letzten Abend. Du bist ein guter Mensch. Magst du mich aufs Bett legen, meine Augen schließen, meine Hände falten? J.“
Ich fasste an ihren Arm. War sie schon lange tot? Nein, sie war noch warm. Es ... DAS … konnte noch nicht so lange zurückliegen. Das war vielleicht mein Glück, denn Jenny hatte offenbar nicht gewusst, dass auch sie sich verwandeln würde. Es hätte meinen Tod bedeuten können, wenn sie mich im Schlaf überrascht hätte!
Sie tat mir unendlich leid in diesem Moment, dennoch suchte ich mir aus dem Messerblock ein passendes Messer und rammte es ihr von der Seite in die Schläfe.
Dann zog ich mich schleunigst an und kam ihren Wünschen nach. Ich hatte auf Grund ihres Gewichts keine Mühe ihren leblosen, so zerbrechlich wirkenden Körper auf meinen Armen ins Schlafzimmer zu bringen und legte sie vorsichtig aufs Bett, schloss ihr starr aufgerissenen Augen und faltetet ihre Hände auf ihrem Bauch. Die Schnittwunden an den Armen umwickelte ich mit bunten Tüchern aus der Kommode. Ich wollte schon gehen, da sah ich das Kreuz, das an einem zierlichen Goldkettchen um ihren Hals hing. Ich streifte es ab und gab es ihr in die Hände. Wenn man von der Seite schaute, wo ihr Kopf unverletzt geblieben war, sah es fast friedlich aus, - als ob sie schliefe.
Ohne mich noch einmal umzublicken oder mich weiter aufzuhalten verließ ich schleunigst diesen Ort, an dem Leben und Tod doch so nah beieinander gewesen waren.
Ich nahm meine rast- und ruhelosen Streifzüge durch die Stadt wieder auf und versuchte möglichst nicht an Jenny zurückzudenken. Ja, es war zunächst Sex aus Geilheit gewesen, schließlich war ich jahrelang im Knast gewesen und entsprechend untervögelt. Dass hieß aber nicht, dass mir der nächste Morgen nicht Nahegegangen wäre.
In den nächsten Monaten investierte ich keine Gefühle in Nichts. Doch, doch, keine Angst Freunde, ich fickte einige Frauen! Aber die Akte waren genau das, was sie sein sollten: Kompensationsgeschäfte. Ich hatte die interessanten Tauschartikel, die Frauen ihren Körper und wie immer in Notzeiten gab es genug Frauen die zum Überleben mehr oder weniger bereitwillig ihre Punze zu ihrem Kapital machten.
Etwa ein Jahr später lernte ich dann unter dramatischen Bedingungen Sandra kennen, aber das ist eine ganz andere Geschichte, die ich euch, meine Freunde, ja bereits erzählt habe.
Jenny
Nach dem großen Sterben – Teil 19
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