Langsam reifte in mir die Idee, mich fortan als Händler zu betätigen, das schien mir erstrebenswerter als irgendwo auf dem Land eine verlassene Farm zu kapern und mich bei viel schwerer Arbeit sesshaft zu machen.
Ich konzentrierte mich also darauf mir eine Existenz als Händler aufzubauen. Wer wusste schon, wie lange dies hier dauern würde. Ja, ob unsere Zivilisation, wie wir sie kannten, überhaupt noch einmal zurückkehrte? Ich konzentrierte mich dabei nicht so sehr auf Lebensmittel, denn deren Haltbarkeit war begrenzt. Von langlebigen Konserven mal abgesehen, hatte ich es auf andere Dinge abgesehen. Auf klassische Tauschgüter, auf Salz, Rasierklingen, Streichhölzer, Angelhaken und ähnliches. Mit meinen Schätzen würde ich mir später auf dem Land frisch erzeugte Lebensmittel eintauschen können. Aus zwei, drei Sexshops räumte ich sogar die Hochglanzheftchen ab und deponierte sie an sicherem Ort. Wer weiß ob wir jemals wieder Strom bekamen und uns Ruckelfilmchen anschauen konnten. Dänische Western auf Papier hingegen waren langlebig und zukunftsfest und – so stellte ich mir vor -irgendwann auch mal wertvoll.
Es war die Zeit in der die Waffenshops schon ziemlich geplündert waren, aber immerhin noch genug Munition zu finden war. Ich nahm mit was ich fand, um es zu deponieren. Waffen und vor allem Patronen verschiedener Kaliber. Ich war ja vom Gefängnis her schon mit Waffen ausgestattet, aber ich komplettierte meine Ausrüstung mit einem ganz besonderen Stück, einem Scharfschützengewehr, dem M24. Für so etwas Spezielles hatte sich noch kein Liebhaber gefunden. Und das obwohl es im Waffenshop auf dem Regal direkt hinter der Theke auf einem kleinen Zwei-Bein prominent ausgestellt war. Für mich war es nichts besonders. In besseren Zeiten - bei den Marines - war es Teil meiner Arbeitsausrüstung als Sniper gewesen. Für diese Gewehr besorgte ich mir besonders viel Munition entsprechenden Kalibers.
Jenny
Nach dem großen Sterben – Teil 19
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Jenny
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