Im Club war die Luft zum Umfallen, trotz Klimaanlage. Johanna wollte raus auf den Hof und zog K. durch den Flur an den Toiletten vorbei, wo gerade ein Paar knutschend in das Damen-WC verschwand, aus dem man auch schon heftiges Stöhnen und dumpfes Hämmern an die Seitenwände der Kabinen vernahm. Keine Sorge! Ich zieh dich da nicht rein! beruhigte Johanna K. ungefragt. So versifft mag ich's nicht! lachte sie. Außerdem sind die alle voll zugedröhnt und haben keinen rechten Peiler mehr. Ein bisschen warten mit Vorfreude auf die Nacht oder den Morgen ist bei denen nicht mehr drin. Hört sich ganz so an, als befändest du dich in einer umfassend komfortableren Lage, kommentierte K. ihre Erläuterung der Verhältnisse hier. Ja, grinste Johanna, ich habe einen Lover, der leidenschaftlich über mich herfällt und doch auf ein ansprechendes Ambiente achtet. Das ging K. runter wie Öl. Danke für die Blumen! Das hier ist auch mir too much! Aber um ehrlich zu sein: ein dunkler Keller hätte auch seinen Reiz! ärgerte er sie. Johanna sah ihn entsetzt an. Was denken Sie von mir! gab sie sich förmlich und entrüstet. Ich bin in die Fänge eines Lustgreises geraten und kann mich Ihnen nicht entwinden! Aber ich bin nicht für alles verfügbar! In dem dumpfen Wummern vom Club her verstand wohl niemand im Flur, was sie da von sich gab, auf jeden Fall gab sich niemand irritiert oder auch nur interessiert. Johannas in der Drogerie beliebte Provokation Unbeteiligter verlief hier im Sande. Man war ja auch einiges gewöhnt. Touché, knurrte K. muffig. Johanna lachte spitzbübisch. Mein Anteil im WG-Keller müsste schon mal entrümpelt werden. So was ist immer eine Entdeckungsreise! Wer weiß, was sich bei der Gelegenheit findet! K.s Miene heiterte sich auf. Soll ich helfen? Wär' mir echt ein Vergnügen!
*
Johanna und die Nacht im Danceclub
16 8-13 Minuten 0 Kommentare
Johanna und die Nacht im Danceclub
Zugriffe gesamt: 5854
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.