Diese Ablenkung konnte er im Moment überhaupt nicht gebrauchen. In zwei Monaten war seine theoretische Prüfung und wenn er die nicht bestand, würde er zur praktischen gar nicht erst zugelassen. Das hieße noch ein Jahr dreimal die Woche pauken.
Um sich abzulenken schaltete er den Fernseher ein und ging dann in die Küche um sich etwas zu Essen zu holen. Zwei Scheiben Brot, etwas Aufschnitt und Käse, sowie Margarine stellte er auf ein Tablett und brachte es ins Wohnzimmer. Dann holte er noch ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich auf das Sofa. Nachdem er einen kräftigen Schluck aus der Flasche genommen hatte, begann er die Brotscheiben zu belegen. Er spürte wie das Bier in seinem leeren Magen seine Wirkung tat. Wohlige Wärme durchflutete ihn und auf einmal sah er wieder dieses zauberhafte Gesicht vor sich. Er spürte wie sein Puls sich erhöhte und die Wohnung um ihn herum verschwamm. Nichts als dieses liebliche Gesicht nahmen seine Gedanken gefangen.
Ein lauter Ton des Fernsehers schreckte ihn auf. Verdammt, was hatte dieser rothaarige Teufel mit ihm angestellt?
-*-
Anfangs hatte Daniela gehofft diesen Traummann wieder auf dem Bahnhof zu sehen, doch die Tage verstrichen, ohne dass sie ihn traf. Sie versuchte sogar in etwa zur gleichen Zeit am Bahnhof zu sein wie beim ersten Mal, doch er kam nicht.
Nach und nach verblasste die Erinnerung und irgendwann hatte Daniela ihn vergessen.
Ihr Job, in einer Werbeagentur, machte ihr viel Spaß, auch wenn er oft sehr stressig war. Sie war dort als Mediendesignerin angestellt. Leider hatte sich ihr Berufswunsch in letzter Zeit stark geändert.
Als sie nach ihrem Studium vor drei Jahren in der Agentur anfing, war sie rundum glücklich gewesen. Ein toller Chef und kameradschaftliche Kollegen und Kolleginnen, machte es ihr leicht sich in dem Team und der Arbeit einzufinden. Doch das änderte sich, als sie für ein Modelable recherchieren musste.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.