Schon hörte sie wie Juan schnaufend die Treppe hochkam. Sie machte die Tür weiter auf und als sie seinen zornigen Blick sah, fühlte sich noch elender als sie sowieso schon war: „Entschuldige, aber ich bin in der Wanne eingeschlafen!“ Und ohne weiter darüber nachzudenken platzte sie heraus, „weil ich von dir geträumt habe!“
Als ihr bewusst wurde was sie da gesagt hatte, schlug sie sich die Hand vor den Mund, als wenn sie damit die Worte zurücknehmen könnte.
Nachdem Juan den großen Karton mit der neuen Therme in der Küche abgesetzt hatte, fragte er mit sanfter Stimme: „War es denn ein schöner Traum? Dann habe ich gerne unten gewartet.“ Er schaute sie mit seinen dunklen Augen schelmisch an, indem er seine Mundwinkel etwas verzog.
Daniela die immer noch mit ihrer Verlegenheit zu kämpfen hatte, erwiderte nach einer kurzen Pause: „Ja, es war ein sehr schöner Traum!“ Warum sollte sie lügen, ihr war bewusst geworden, dass sie diesen groben Kerl mochte.
Um die peinliche Situation zu übergehen fragte sie: „Magst du einen Kaffee?
„Oh ja, ein Kaffee wäre jetzt gut!“, sagte Juan.
Daniela machte die Kaffeemaschine fertig. Stellte zwei Becher auf den Tisch und holte noch Butter, Aufschnitt und Käse aus dem Kühlschrank und toastete vier Scheiben Toast. Da ihre Küche zwar geräumig war, blieb es trotzdem nicht aus, dass sie sich ab und zu in die Quere kamen. Daniela hatte das Gefühl, dass die Luft um sie herum knisterte. Immer wenn sie Juan näher kam wollte sie ihn am liebsten Berühren, konnte sich nur mit Mühe bremsen.
Juan fragte sie plötzlich: „Ich muss gleich das Wasser abstellen, wenn du noch einmal zur Toilette musst, dann jetzt, sonst musst du zwei Stunden warten.“
„Danke ich brauche nicht zur Toilette, war schon. Aber ich nehme mir noch eine Kanne Wasser für einen Kaffee, später!“ Damit drehte sie sich zu Juan um, der dicht vor ihr stand und schaute ihm ins Gesicht.
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