Jugendlich

„Könnte sein“, antworte ich und lecke mir über die Lippen.
„Ich bin dabei!“
„Bei was?“
„Na, beim Badeausflug“. Dann greift sie beherzt meinen Ellbogen, hakt sich ein und setzt sich in Bewegung.
„Und wo geht’s hin?“
„An den kleinen Teich ganz hinten im Park. Ist natürlich kein Badesee, aber ein lauschiges Plätzchen für solche, die blankziehen, sich im Wasser abkühlen und dann auf der Wiese – gut versteckt - wieder aufwärmen“.
„Also, los!“
Es fühlt sich gut an, so viel Leben, so viel vitale Schönheit am Arm zu haben. Wir reden beide nicht. Jede:r scheint den eigenen Gedanken nachzuhängen. Ich stelle mir vor, was da jetzt alles passieren könnte.

Schon komisch. Jetzt habe ich mich bei dem älteren Herrn eingehakt. Wir sind uns an der Bushaltestelle wiederbegegnet. Ich hab mich getraut, ihn anzusprechen. Jetzt will er mir eine verschwiegene Badegelegenheit hinten im Park zeigen. Wir reden unterwegs nichts. Dann sind wir da. Wirklich ein schönes Fleckchen – und noch ohne andere Leute.
„Und jetzt?“
„Na, nun baden wir“.
„Dazu müssen wir uns aber ausziehen“.
„Klaro“
„Jeder für sich und einer den anderen? Wir wollen doch Verrücktes machen?!“
„Stimmt, warum nicht“.
„Wer zuerst?“
„Alter vor Schönheit“.
„Also ich dich?“ „Wenn du dich traust?“
Ich spüre, wie es in ihm arbeitet. Dann scheint er alle Grübeleien abzuschütteln und kommt auf mich zu. Ganz vorsichtig kommt eine Hand näher und spielt mit meinen Locken.
„Du kannst mich schon richtig anfassen. Da geht nichts kaputt“. Er streicht mir über den Kopf. Die andere Hand fährt meinem Gesicht entlang, erforscht meine Halspartie. Er streichelt über die nackten Schultern und Arme. Das fühlt sich gut an. Der ist ganz sicher kein plumper Grapscher. Er macht das mit Gefühl. Seine Hand ist zurückgekommen und fährt am Dekoleté entlang: erst am Rand meines Tops, auf dem Rückweg fangen die Finger an, darunter zu tauchen. Er spürt meinen Brustansatz. Er muss längst gemerkt haben, dass ich nichts drunter trage.
„Wenn’s dich stört, kannst du mir das Teil ausziehen“.