Jules Stolz

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Jules Stolz

Jules Stolz

Andreas

Jule sah, dass ein Hotelangestellter auf seine Smartwatch blickte. Er winkte einen der Hotelpagen zur Rezeption. Der junge Mann begab sich ohne Verzögerung dorthin.

Der Page griff nach Jules Gepäck. Der gutaussehende Jüngling trug eine maßgeschneiderte Livree, die der unaufdringlichen Eleganz des Hotels gerecht wurde. Er bugsierte Jules Koffer in den Lastenaufzug, während Jule selbst den Personenlift benutzte. Sie schlenderte auf graziöse Weise durch das Foyer, wobei sie sehr genau wusste, dass ihr einige Augenpaare folgten. Während Jule Stolz die Kabine betrat, ermahnte der Manager die schuldbewusste Rezeptionistin. „So etwas darf nicht mehr vorkommen, Emmi! Du weißt doch, dass die Lincoln-Suite im Januar der Familie Stolz vorbehalten ist. Dein Fehler wird sich auf deinen Gehalts Bonus auswirken. Es ist dir hoffentlich klar, dass ich auf diesen Fauxpas reagieren muss!“ Emmi nahm das Ganze sichtlich mit. Sie arbeitete seit ihrer Ausbildungszeit im “Silver Mountain“ an der Rezeption und bisher gab es keinerlei Beschwerden. Ihren Einwand, dass Frau Stolz per Mail mitgeteilt hatte, dass sie dieses Jahr erst im Februar anreisen wollte, ließ Herr Marti nicht gelten. Die Familie Stolz gehörte zu jenen Stammkunden, deren bevorzugte Suite im Zweifelsfall freigehalten werden musste, auch wenn sie zum gewohnten Zeitpunkt nicht von ihnen bezogen wurde. Emmi fühlte sich ungerecht behandelt, zumal sie der finanzielle Verlust schmerzte. Das zusätzliche Geld, das im Rahmen einer leistungsorientierten Bezahlung ausgeschüttet wurde, fehlte ihr nun. Jule Stolz machte sich darüber keine Gedanken. Sie drückte dem Hotelpagen einen 10 Euro Schein in die Hand, nachdem der junge Mann ihr Gepäck in die Kennedy-Suite getragen hatte. „Na ja, wenigstens ist es nicht die “Trump-Suite.“ Jule verzog das Gesicht bei dem Gedanken. „So eine Suite gibt es bei uns nicht.

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