Julia

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Leif Larsson

Keuchend und ermattet verharrte das ungleiche Paar in gemeinsamer Vereinigung, bis es wieder zu Atem kam. Ausgepumpt glitt Arminius aus Servilias schlüpfrigem Futteral.
„Bei diesem Nachtisch werde ich bei dir Stammgast.“, versicherte er grinsend und tätschelte ihre vor Schweiß glänzenden Brüste.
„Still! Hörst du?“, flüsterte sie aufgeregt. Von draußen war das bockige Schreien eines Esels und eine fluchende Männerstimme zu hören.
„Mein Vater! Er ist zurück!“
Behände sprang Servilia von ihrem erhöhten Sitz und streifte sich ihr Gewand über. Sie nahm Arminius an der Hand und zog ihn in das dunkle Gewölbe hinein.
„Rasch, komm‘ mit in die Gaststube!“
„Aber deine Mutter! Wird sie nicht zwei und zwei zusammenzählen, wenn sie uns aus dem Keller kommen sieht?“
„Keine Sorge!“, beruhigte sie ihn. „Ich kann ihr vertrauen.“
Leise tapsten ihre bloßen Füße die wenigen Treppenstufen zum Schankraum hinauf. Betont lässig schlenderte der Cherusker zwischen den teilweise besetzten Tischen hindurch in Richtung Ausgang. Fast körperlich fühlte er die neugierigen Blicke der Gäste in seinem Rücken. Servilias Mutter, eine vollbusige Matrone von unverkennbar nordafrikanischer Abstammung, lehnte mit einem Ellbogen auf dem Tresen und nickte ihm wissend zu. Er atmete auf, als er auf die beschattete Terrasse hinaustrat.
„Sag mal,“, griff Arminius seine Frage wieder auf. „weiß deine Mutter, dass wir …?“
„Sicher, Herr. Auch sie empfängt ihre Liebhaber im Weinkeller. Von ihr wird Vater nichts erfahren.“
„Schöne Familie!“, dachte er amüsiert und fuhr Servilia mit der Hand durch den schwarzen Wuschelkopf. „Der Herr des Hauses wird auf seinen Geschäftsreisen nach Ostia auch nicht nur mit Weinhändlern verkehren…“
„Komm nur bald wieder, Herr.“, ermunterte Servilia ihn. Ihre Augen glänzten hoffnungsvoll. „Ich bin immer für dich da.“
Der Cherusker bestieg sein Pferd. Zuvor drückte er dem Mädchen ein paar Sesterzen in die zierliche Hand.

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