Julia

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Julia

Julia

Leif Larsson

„Sie sind schön wie die schneebedeckten Hügel unserer Heimat.“, erwiderte Arminius, während er mit Bedauern die formvollendeten Rundungen wieder im milchigen Wasser versinken sah. Erneut hatte er das hartnäckige Gefühl, dieser Frau schon einmal begegnet zu sein. Da sie die Schminke von ihrem Gesicht entfernt hatte und nun viel jünger wirkte, reifte dieses Gefühl zum Verdacht.                                                           
“Warum legt ihr euch so weit weg? Wir beißen nicht. Nicht wahr, meine liebe, frivole Freundin?“
Antonia kicherte anzüglich. Sie leckte sich über die Lippen und betrachtete begehrlich Arminius‘ muskulösen Oberkörper, als der Hüne sich halb aus dem Wasser erhob. Doch Julia, die die Gier in den Augen ihrer liebestollen Gespielin bemerkt hatte, legte rasch ihr Veto ein.
„Den behalte ich mir vor!“, legte sie entschieden fest und zog den älteren Cherusker vorsorglich an ihre Seite. „Du kümmerst dich um Flavus. Der junge Mann ist etwas ganz Besonderes. Er durfte erst kürzlich seine erste leidenschaftliche Umarmung durch eine Frau genießen.“
Bei diesen Worten wurde Arminius schlagartig klar, woher er Julia kannte: sie war die Frau mit der Federmaske, die seinem Bruder bei Faustilla in die Geheimnisse der körperlichen Liebe eingeführt hatte! Julia lachte, als sie die Verblüffung auf seinem Gesicht bemerkte.
„Na, wie fühlt man sich, wenn der kleine Bruder seine Unschuld an die Tochter des römischen Imperators verliert?“
„Man beneidet ihn.“, gab Arminius wahrheitsgemäß zurück.
„Dafür sollst du heute umso großzügiger entschädigt werden.“, versprach sie und glitt behände auf seinen Körper.

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