.. das ganze Programm eben. Jetzt komm endlich!“
Sie verließen das Gebäude und gingen zu den Stallungen hinüber. Die Stallburschen sattelten die Pferde, sobald sie die Besitzer von weitem über den Hof kommen sahen, und führten die Tiere heraus. Die Brüder saßen auf und galoppierten querfeldein in Richtung Westen. Auf diese Weise kamen sie schneller voran als auf der von Wagen und Karren stark befahrenen Straße. Die Gutsbesitzer sahen das zwar nicht gerne, doch als Angehörige des Ritterstandes nahmen sie sich solche Freiheiten ungestraft heraus.
Wenige Meilen vor der Stadt stießen sie auf eine der Hauptverkehrsadern und folgten ihr in lockerem Trab. Je näher sie der Stadt kamen, desto dichter wurde der Verkehr. Vor ihnen hob sich die beeindruckende Silhouette Roms gegen die tiefstehende Sonne ab. Endlich erreichten sie die Servianische Stadtmauer. Hinter dem Caelischen Tor kamen sie in den verstopften Gassen zwischen den mehrgeschossigen, aus roten Ziegelsteinen errichteten Mietshäusern nur noch in verhaltenem Schritt voran. Schließlich ließen sie in einer Remise die nutzlos gewordenen Reittiere zurück und machten sich zu Fuß auf den Weg nach einem nahegelegenen öffentlichen Bad. Die Brüder lösten für ein As Eintritt, entkleideten sich, nahmen von einem Bediensteten Handtücher entgegen und betraten die gut besuchten Baderäume. Nachdem sie ihre Körper von Schweiß und Schmutz gesäubert hatten, verweilten sie nacheinander in den mit unterschiedlich temperiertem Wasser gefüllten Becken. Schließlich besuchten sie den Gymnastikraum, um sich von griechischen Masseuren die Muskeln lockern und die Haut mit wohlriechendem Öl einreiben zu lassen.
„Beim Jupiter!“, ertönte eine dunkle, sonore Stimme, die Arminius sofort erkannte. „Gibt es eigentlich keinen Ort auf der Welt, wo man vor dir sicher ist, Cherusker?“
Julia
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Julia
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