Julia

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Leif Larsson

Dann kommst du auf andere Gedanken.“
„Keine schlechte Idee. Was gedenkt ihr mit dem angebrochenen Abend anzufangen? Die Stadt unsicher machen?“
„Etwas in der Art.“, erwiderte Arminius vage.
„Also, worauf warten wir noch? Lasst uns gehen, bevor die besten Plätze vergeben sind!“
„…und die besten Liebesdienerinnen.“, ergänzte Arminius in Gedanken.

*
Die drei Männer kleideten sich an und verließen erfrischt und entspannt das Bad. Unternehmungslustig schlenderten sie in Richtung Forum.
„Zuerst gehen wir essen.“, entschied Arminius. „Baden macht hungrig und ich habe seit Mittag nichts mehr zwischen die Zähne bekommen. Schaut, in der Taverne dort sind noch Tische frei.“
Sie ließen sich an einem freien Platz unter alten Pinien vor der Taverne nieder. Sofort erschien der Wirt in der Tür zum Schankraum, um die neuen Gäste zu inspizieren.
„Servilia!“, rief er ins Innere der Taverne. „Kundschaft!“
Eine junge Frau kam aus dem Haus und trat an den Tisch. Sie trug eine ärmellose, zwei Handbreiten über die Knie reichende Knabentunica, wohl weil dieses Kleidungsstück sie bei der Arbeit nur wenig behinderte. Sicher aber auch als werbenden Blickfang für die Gäste, weil es ihre schlanken Beine wunderbar zur Geltung brachte.
„Was wünschen die Herren?“, erkundigte sie sich mit freundlichem Lächeln. Ihr ansonsten makelloses Gebiss zierte eine Lücke, wo zuvor ein Schneidezahn gewesen war. Arminius musterte das Mädchen interessiert. Ihre dunkle Haut und ihr schwarzer Lockenkopf deuteten auf nordafrikanische Abstammung hin.
„Bringe uns alles, was ihr gerade auf dem Herd habt. Nur schmackhaft muss es sein - und reichlich!“, verlangte der Cherusker.
„Und Wein!“, ergänzte Velleius. „Aber nur den Falerner. Und nicht zu knapp, hörst du? Meine Kameraden sind verwöhnt! Sie bekommen ihn in ihrer Heimat quasi schon anstelle von Muttermilch eingeflößt.“
„Ich verstehe.“, sagte die Kellnerin und lief rasch ins Haus zurück.

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