Arminius‘ bewundernde Blicke folgten ihren sehenswerten Beinen. Nur wenige Augenblicke später erschien sie mit zwei schweren Krügen und drei irdenen Bechern. Sofort mischten die drei Männer den vergorenen Rebensaft mit dem kühlen Brunnenwasser und prosteten sich zu.
„Auf Octavianus, unseren Imperator!“, rief Arminius und erhob den gefüllten Becher zu Ehren des Augustus.
„Auf was immer ihr wollt.“, knurrte Velleius und nahm einen großen Schluck. „Mm, nicht zu herb und nicht zu süß. So ist´s recht! Ob das Essen auch so gut ist?“
Auf nackten Füßen nahte Servilia und stellte ein Brett mit etlichen Schüsseln auf den Tisch.
„Frisch gebackenes Brot, eingelegte Oliven, getrocknete Sardinen, kaltes Fleisch, Garum, … „, zählte sie auf. Während sie die Schüsseln verteilte, gewährte ihre weit geschnittene Tunica großzügige Einblicke auf ihre geschäftig schaukelnde Brust.
„Setz dich zu uns!“, forderte Arminius sie auf und rückte ein wenig auf der Bank zur Seite. „Es speist sich angenehmer in Gesellschaft einer hübschen Frau.“
„Ich habe noch andere Gäste zu bedienen, Herr.“
„Papperlapapp! Die Herrschaften wollten sowieso gerade gehen.“, behauptete Arminius dreist.
Gehorsam nahm die junge Frau zwischen ihm und Flavus Platz.
„Schmeckt ausgezeichnet.“, schmatzte der Cherusker mit vollem Mund. Aufmerksam schob er seiner Tischnachbarin kleine Häppchen in den Mund, die er zuvor auf ein Messer spießte.
„Trink auch mal was!“, verlangte er und hielt der Wirtstochter seinen Becher unter die Nase. Sie nahm einen kleinen Schluck und reichte das Trinkgefäß zurück, dessen Inhalt Arminius in einem einzigen Zug hinunterstürzte. Sofort schenkte er sich wieder ein, allerdings ohne den Wein mit Wasser zu verdünnen.
„Warum sauft ihr Germanen eigentlich so unmäßig?“, wollte Velleius wissen.
„Weil es unsere Götter auch tun.“, antwortete Flavus treuherzig.
„Genau!“, bestätigte Arminius lachend und legte Servilia vertraulich den Arm um die Schultern.
Julia
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